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Sankt Peter im Vatikan: Bald Schauplatz der Weltbischofssynode (4.-29. Oktober) Sankt Peter im Vatikan: Bald Schauplatz der Weltbischofssynode (4.-29. Oktober) 

Synode: Zwei weitere Bischöfe aus China nehmen teil, Ladaria sagt ab

Zur Bischofssynode im Oktober hat Papst Franziskus zwei chinesische Bischöfe nachnominiert. Das erklärte der Untersekretär der Synode, Bischof Luis Marín de San Martín, an diesem Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Vatikan, bei der die endgültige Teilnehmerliste und das Programm vorgestellt wurden. Kardinal Ladaria, der frühere Präfekt der Glaubensbehörde, hat seine Teilnahme an der Synode abgesagt.

Gudrun Sailer – Vatikanstadt

Giuseppe Yang Yongqiang, Bischof von Zhoucun, und Antonio Yao Shun, Bischof von Jining/Wumeng, seien von der Ortskirche in China gemeinsam mit den Regierungsautoritäten vorgeschlagen worden, und Papst Franziskus habe sie ernannt, erklärte der Untersekretär. Damit erhöht sich die Zahl der chinesischen Bischöfe bei der Synode von 4. bis 29. Oktober auf drei; der designierte Kardinal Stephen Sau-Yan Chow, Bischof von Hongkong, stand bereits bisher auf der Teilnehmerliste. Ebenfalls aus China wurde noch ein Priester als Gesandter ernannt. Es handelt sich um Andreas Ding Yang aus der Diözese Chongqing. 

Bereits an der Jugendsynode von 2018 nahmen zwei chinesische Bischöfe teil. Die beiden für diese Synode Nachnominierten seien reguläre Mitglieder der Synode mit päpstlicher Ernennung, ihre Teilnahme sei klar erkennbar „für die Kirche wichtig und ebenso für das chinesische Volk“, sagte Paolo Ruffini, Präfekt der vatikanischen Medienbehörde und Präsident der Medienkommission der 16. Generalversammlung der Bischofssynode. Die chinesischen Bischöfe erhalten einen eigenen Dolmetscher für Englisch und Italienisch zur Seite gestellt, war zu erfahren.

Kardinal Ladaria hat um Entpflichtung gebeten

Indessen wird Kardinal Luis Ladaria nicht an der Synode teilnehmen. Der emeritierte Präfekt der vatikanischen Glaubensbehörde habe Papst Franziskus um Entpflichtung gebeten, sagte Bischof Marín; über die Gründe sei er, Marín, nicht informiert. Der Papst hatte Ladaria (79) im Juli 2023 an der Spitze des Dikasteriums für die Glaubenslehre durch den argentinischen Erzbischof Víctor Manuel Fernández ersetzt, der seinerseits an der Synode teilnimmt und bereits auf der ersten vom Vatikan veröffentlichten Liste stand. Bestätigt ist die Teilnahme des Vorgängers von Kardinal Ladaria, des deutschen Kardinals Gerhard Ludwig Müller.

Hier zum Hören:

Drei Einkehrtage vor Synodenbeginn 

Vor der Synode sind vorbereitende Einkehrtage angesetzt, hieß es bei der Pressekonferenz. Sie dauern von der Gebetsvigil am Samstag, den 30. September, bis zum Vorabend des Synodenauftaktes - also bis Dienstagabend - und finden außerhalb Roms in Sacrofano statt. Dafür verantwortlich sind die beiden geistlichen Begleiter der Synode, der britische Dominikaner Timothy Radcliffe und die italienische Benediktinerin Maria Ignazia Angelini.

Litturgie am Kathedra-Altar
Litturgie am Kathedra-Altar

Gebet, Besinnung und Liturgie haben bei der bevorstehenden Synode einen höheren Stellenwert als bei den bisherigen Bischofsversammlungen, wie bei der Pressekonferenz deutlich wurde. Die feierliche Eröffnung nimmt Papst Franziskus mit einer Heiligen Messe am Mittwoch, den 4. Oktober, vor, dem Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi; am selben Tag will der Papst die Fortsetzung seiner Sozialenzyklika „Laudato si“ veröffentlichen. Ein Gottesdienst am Kathedra-Altar des Petersdoms wird auch jedem der fünf Module der Synode vorangehen. Am 12. Oktober ist eine Wallfahrt vorgesehen, die Details dazu will der Vatikan in Kürze bekannt geben. Am 19. Oktober wird dem Synodenprogramm zufolge ein Gebet für Migranten und Geflüchtete stattfinden, an dem auch Papst Franziskus teilnehmen will. Am 25. Oktober beten die Teilnehmenden der Synode einen Rosenkranz in den Vatikanischen Gärten. Die Schlussmesse am Sonntag, den 29. Oktober, im Petersdom beendet eine Synode von dreieinhalb Wochen Dauer.

365 Synodenmitglieder = 364 plus der Papst

Alles in allem nehmen 464 Personen an der Synode teil, resümierte der Untersekretär. Die Mitglieder im engeren Sinn, das heißt jene mit Stimmrecht, sind 365, davon sind 54 Frauen, das entspricht rund 15 Prozent. Aus dem deutschen Sprachraum sind etwas weniger als 20 Teilnehmende (mit und ohne Stimmrecht) vertreten. 

Neu auf der Liste ist die deutsche Ordensfrau Maria Elke Baumann. Sie scheint in der 28-köpfigen Gruppe der „Assistenten“ auf, die beim organisatorischen Ablauf der Synode helfen. Bei früheren Synoden hatten diese Aufgabe Seminaristen und junge Priester übernommen, diesmal ist die Gruppe gemischt zwischen Männern und Frauen mit und ohne Weihe oder Gelübde. Auch die technischen Abläufe hat das Synodensekretariat weiterentwickelt, wie der Koordinator der Synode, der italienische Jesuitenpater Giacomo Costa, bei der Pressekonferenz erklärte. Alle Teilnehmenden erhalten demnach ein Tablet, mit dem sie Dokumente lesen, Informationen austauschen und zuletzt abstimmen werden.

35 Sprachgruppen, keine auf Deutsch

Wie bereits vorher bekannt war, wird zum ersten Mal bei einer Generalversammlung der Bischofssynode Deutsch keine der angebotenen Sprachen mehr sein. 14 Sprachgruppen („Circoli Minori“) werden auf Englisch arbeiten, acht auf Italienisch, sieben auf Spanisch, fünf auf Französisch und eine auf Portugiesisch. Die Versammlungen finden nicht wie bisherige Synoden in der sogenannten Neuen Synodenaula statt, sondern in der unmittelbar darunter liegenden und um ein Vielfaches größeren Audienzhalle.

Die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom beschäftigt sich mit dem Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“.  Sie findet in zwei Sitzungen im Abstand von einem Jahr statt: die erste von 4. bis 29. Oktober 2023, die zweite im Oktober 2024. Die Teilnehmenden sind jeweils für beide Sitzungen ernannt. 

(vatican news – gs)

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21. September 2023, 13:13