Kardinal Schönborn lobt Einkehrtage vor Weltsynode

Er habe diese Form der geistlichen Synoden-Vorbereitung zum ersten Mal erlebt, so der Kardinal, den wir telefonisch in Sacrofano erreichten, wo die Exerzitien stattfinden.  „Ich sehe darin zwei große Gewinne. Der erste ist, dass wir, bevor die Synode beginnt, schon zusammen sind, und zwar alle Teilnehmenden. Wir haben drei Tage lang Gelegenheit gehabt, einander ein wenig kennenzulernen. Viele der Teilnehmenden sind ja untereinander nicht bekannt. Dieses Aufwärmen des Zusammenseins ist ein großer Gewinn. Normalerweise kommt man einfach in der Synode zusammen zu den Sitzungen, Menschen aus allen Teilen der Welt, und lernt sich während der Synode kennen. Wir konnten das diesmal schon vorher erleben.“

Der zweite, „ganz bedeutende Gewinn“ ist aus Schönborns Sicht die betont geistliche Einstimmung auf die Beratungsprozesse der Synode. „Die Synode ist nicht einfach eine Arbeitssitzung, sondern sie ist wirklich ein geistlicher Vorgang. Die beiden Begleiter unserer Einkehr, Mutter Angelina, Äbtissin, und Timothy Radcliffe, der ehemalige Ordensgeneral der Dominikaner, haben das beide wunderbar gemacht. Es war eine geistliche, auch humorvolle und liebevolle Einführung in die Thematik, in die Haltungen, in denen wir diese Tage, diese drei Wochen der Synode miteinander leben können und dürfen. Und dafür bin ich dankbar. Ich glaube es war wirklich ein Erfolg - und man sollte sich überlegen, ob man auch künftig vor einer Synode mit einer solchen geistlichen Einstimmung beginnen kann.“

An der Synode, die an diesem Mittwoch, 4. Oktober, im Vatikan beginnt, nehmen 464 Personen teil. Aus dem deutschen Sprachraum sind etwas weniger als 20 Teilnehmende vertreten, darunter Kardinal Schönborn. Die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode in Rom beschäftigt sich mit dem Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“.  

(vatican news – gs)