Synode wählt Mitglieder für zwei Kommissionen
In der Kommission für die Überwachung der Arbeiten zum Synthesedokument sind neben den Mitgliedern, die von Amts wegen schon vorher „gesetzt“ waren (Generalrelator Kardinal Jean-Claude Hollerich als Präsident, Synodensekretär Kardinal Mario Grech und „Sondersekretär“ Riccardo Batocchio) auch der kongolesische Kardinal Ambungo Besungu, ebenso wie Mitglieder aus Venezuela, Australien, Frankreich, dem Libanon und anderen Weltgegenden vertreten. Im Einzelnen sind dies:
Kardinal Fridolin Ambongo Besungu OFM Cap. (Afrika – DR Kongo), Kardinal Jean-Marc Aveline (Europa - Frankreich), Kardinal Gérald Cyprien Lacroix I.S.P.X. (Nordamerika – Kanada), Erzbischof José Luis Azuaje Ayala (Lateinamerika – Venezuela), Bischof Shane Anthony Mackinlay (Ozeanien - Australien), der maronitische Eparch Mounir Khairallah (Katholische Ostkirchen - Libanon) und der Priester Clarence Sandanaraj Davedassan (Asien - Malaysia). Auf päpstliche Ernennung ist auch der derzeit weltweit jüngste Kardinal, Giorgio Marengo, Mitglied, neben der neuen Generalsekretärin der Weltunion von Ordensfrauen UISG, Sr. Patricia Murray I.B.V.M., und dem italienischen Theologieprofessor Giuseppe Bonfrate. Ihre Aufgabe ist es, die Vorbereitungen zum Synthesedokument der Synodenarbeiten in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und gutzuheißen.
Kommunikations-Kommission
In der Informationskommission, die die Aufgabe hat, die Kommunikation zum Stand der Synodenarbeiten zu übernehmen, finden sich unter anderem Mitglieder aus den Philippinen, Kamerun, den Vereinigten Staaten und Argentinien. Im einzelnen sind dies:
Auf päpstliche Ernennung Paolo Ruffini als Präsident und Sheila Leocádia Pires als Sekretärin, dann von Amts wegen wieder Kardinal Jean-Claude Hollerich S.J., Kardinal Mario Grech, der spanische Bischof Luis Marín de San Martín O.S.A. und die Ordensfrau Nathalie Bequart (X.M.C.J.) als Untersekretäre des Synodensekretariats, die Sondersekretäre Giacomo Costa S.J. und Riccardo Battocchio, der päpstliche Pressesprecher Matteo Bruni sowie der Kommunikationsmanager des Synodensekretariats Thierry Bonaventura.
Durch die Versammlung gewählt wurden der Präfekt des Dikasteriums für Glaubenslehre Kardinal Víctor Manuel Fernández (Lateinamerika/Vatikan), Kardinal Joseph William Tobin C.SS.R. (Nordamerika – Vereinigte Staaten), Erzbischof Andrew Nkea Fuanya (Afrika – Kamerun), Bischof Pablo Virgilio S. David (Asien – Philippinen), Bischof Anthony Randazzo (Ozeanien - Australien), Antonio Spadaro S.J. (Europa – Italien) sowie Khalil Alwan M.L. (Katholische Ostkirchen – Libanon).
Anfragen fanden Eingang in die Beratungen
Insgesamt ein Querschnitt durch die Vielfalt von Kultur und Themen, die bei der Synode sichtbar wird, wie auch Kardinal Joseph Tobin von Newark bestätigt, der bei dem Pressebriefing das Wort ergriffen hat. Er fühle sich angesichts der angetroffenen Vielfalt schlicht als Mitglied, nicht als Vertreter der Synode, sagte er. Er selbst habe während der Vorbereitungen auf das Kontinentalmeeting online verschiedene Sprachgruppen besucht. „Und ich war sehr beeindruckt und ich muss auch sagen ein wenig überrascht, dass ich in keinem der Meetings gehört habe, dass die Anfragen der eigenen Ortskirche nicht aufgenommen worden seien. Ich denke, dass das Instrumentum laboris dieser Vorgehensweise folgt. Wir werden sehen, wenn wir weitergehen, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir sehen werden, dass die Dinge nicht von oben aufoktroyiert wurden, sondern die Schönheit dieses Prozesses wirklich ist, dass er von der Basis startet“, so Tobin auf die Frage eines Journalisten, ob die Zusammensetzung der Sprachgruppen und die zu bearbeitenden Themen nicht doch von oben gesteuert würden.
Die Zusammensetzung der Sprachgruppen wechsele auf nicht immer vorhersehbare Weise je nach zu bearbeitendem Thema und Affinität dazu, bestätigte auch Paolo Puffini, der darauf hinwies, dass die zu bearbeitenden Themenstellungen exakt dem öffentlich zugänglichen Instrumentum Laboris entnommen seien.
„Was in dieser kurzen Erfahrung der Synode herausgekommen ist, dass es viel Komplementarität gibt. Viele sind über dieselben Dinge besorgt, und das ist es, was die Kirche tut, zuhören, nicht in einer Art selbstgewählter Isolation zu verbringen“, betonte Kardinal Tobin in diesem Zusammenhang.
Welche Schritte notwendig seien, um Menschen der Randgruppen in die Kirchen hineinzuziehen, war ebenfalls eine Frage. Die einzelnen Konflikte stünden nicht immer im Scheinwerfer, seien aber Teil der Überlegungen, antwortete Kardinal Tobin. Es herrsche teils Angst davor, nicht Teil der katholischen Kirche zu sein und beispielsweise wegen der sexuellen Orientierung marginalisiert zu werden, doch „die wahre Schönheit unserer katholischen Kirche ist, wenn die Türen weit offen sind und sie willkommen heißt. Und es ist meine Hoffnung, dass die Synode uns noch entschiedener dazu verhelfen wird“, so der Kardinal.
Netzwerke bilden, um effektiv etwas bewirken zu können
Die kolumbianische Ordensfrau Gloria Liliana Franco Echeverri, die auch schon bei der Amazonassynode mitgearbeitet hatte, betonte, dass tatsächlich der Heilige Geist Protagonist der Beratungen sei. Jede Sprachgruppe sei durch die eigene geografische und kulturelle Herkunft beeinflusst, doch gehe es auch darum, den Schrei der Armen hörbar zu machen, ebenso wie die Probleme von Migration und Menschenhandel, so die Schwester, die Vorsitzende der Lateinamerikanischen Vereinigung von Ordensleuten CLAR ist.
Die Kirche stelle eine „prophetische Präsenz“ dar, die sich ins Spiel bringe und auch „kompromittiere“, so die Ordensfrau in ihrem Beitrag, in dem sie hervorhob, dass bei dieser Synode eine „neue Methode“ ausprobiert werde. Allein die neue Sitzordnung in Kleingruppen sei schon eine deutliche Veränderung, hin zu einer verbesserten Gesprächskultur: „Es geht darum, die Werte des Evangeliums in den Mittelpunkt zu stellen in einer gegenseitigen Wertschätzung… Die Erfahrung besteht darin, dass wir alle trotz unserer Unterschiedlichkeiten etwas Wertvolles einzubringen haben.“
Ebenso gehe es darum, Randgruppen zu fördern und Netzwerke zu schaffen, um in der Gesellschaft „effektiver“ etwas beitragen zu können. Entscheidend sei dabei das erneuerte Engagement der Kirche in der „Sozial- und Umweltdimension, auch für die ganzheitliche menschliche Entwicklung.“
Sitzen mit dem Papst
Am Nachmittag, bei der fünften Plenarsitzung, war auch wieder die Anwesenheit von Papst Franziskus vorgesehen. Am Vortag hatte er kurzfristig nicht an der gemeinsamen Versammlung am Vormittag teilgenommen. Nachmittags und an diesem Vormittag fanden die Beratungen in Kleingruppen statt, an denen der Papst üblicherweise nicht teilnimmt.
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