Petersplatz-Krippe und Baum: Hoffnungszeichen für Heiliges Land im Krieg
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
„Ich wünschen mir, dass dieser große Tannenbaum mit seinen vielen Lichtern auch ein bisschen Licht in die Welt, die Familien, an die Arbeitsplätze und in die Städte bringen kann - und ganz besonders in alle vom Krieg gequälten Länder", so der Präsident des Governatorats von Vatikanstadt bei der Zeremonie zur Enthüllung der Krippe und der Beleuchtung des Christbaums. Auf dem Petersplatz war wie üblich auch Schwester Raffaella Petrini vom Governatorat dabei sowie die verschiedenen Delegationen, die Baum und Krippe gespendet hatten und natürlich Pilger und Touristen.
Die monumentale Krippe auf dem Petersplatz und die Krippe für die vatikanische Audienzhalle kommen dieses Jahr aus der Diözese Rieti. Der dortige Bischof, Vito Piccinonna, sagte bei der Zeremonie auf dem Petersplatz, es gelte sich bei der Betrachtung der Krippe nicht nur an die Leiden Jesu zu erinnern:
„Sondern auch an die vielen Leiden, unter denen ein Großteil der Menschheit heute leidet. Wir kommen nicht umhin, nun an die Orte zu denken, wo der Retter geboren wurde, und die heute unter einem perversen Krieg leiden, der schon zu viele Opfer gefordert hat - unter ihnen mehr als 5.300 Kinder."
Die Betrachtung der Krippe und die Erinnerung an die Geburt Jesu müsse in allen das Verantwortungsbewustsein gegenüber allen Kreaturen wecken, mahnte der Bischof von Rieti: „Daran hängt auch die Glaubwürdigkeit unseres christlichen Zeugnisses. Möge alle, die diese wunderbaren Krippen betrachten, der Wunsch der Hoffnung und des Friedens erreichen, der aus dem Bistum Rieti ausströmt. Alles Gute und vielen Dank."
Die Krippe auf dem Petersplatz und in der vatikanischen Audienzhalle erinnern daran, dass vor genau 800 Jahren der heilige Franz von Assisi die Krippentradition ins Leben rief; durch eine lebende Krippe im italienischen Greccio. Die Grotte dieses ersten italienischen Krippenspiels ist auf dem Petersplatz nachempfunden worden - nebst dem dortigen Fresko, das den Bettelmönch an der Krippe des Jesuskindes zeigt. Doch die aktuellen Ereignisse im Heiligen Land trüben die Freude über dieses historische Jubiläum:
„Die Bilder im Fernsehen, die aus dem Heiligen Land zu uns kommen, sind wirklich grauenvoll. Bilder der Gewalt und Zerstörung. Hoffen wir, dass diese Krippe - wie vor 800 Jahren - eine Krippe des Friedens sein möge. Möge sie ein sehr starker Ruf sein und auch ein Katalysator, der positive Energie bringt, besonders in diese Gebiete. Wie unsere franziskanischen Freunde sagen: Frieden und Gutes und frohe Weihnachten", sagte der Kurator der beiden Krippenprojekte, Enrico Bressan. Seine Rede beschloss er mit dem franziskanischen Gruß „Pax et bonum - auf Italienisch „Pace e bene".
Papst Franziskus schaute bei Aufbauarbeiten vorbei
(vatican news - sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.