UNO/Vatikan: Papst besorgt wegen Gazakrieg
Mario Galgano – Vatikanstadt
Papst Franziskus habe in seiner jüngsten Ansprache an die Mitglieder des beim Heiligen Stuhl akkreditierten diplomatischen Corps erneut „seine tiefe Besorgnis über den anhaltenden Krieg zum Ausdruck gebracht“, erinnerte zunächst der Vatikan-Diplomat. Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO fügte an, dass Franziskus den Terroranschlag vom 7. Oktober gegen das israelische Volk wiederholt verurteilt habe. Einen Überfall, „bei dem eine große Zahl unschuldiger Menschen, darunter Frauen und Kinder, schrecklich verwundet, gefoltert und ermordet und auch viele als Geiseln genommen wurden“, so Caccia.
Gleichzeitig erneuerte Franziskus seinen Appell für einen Waffenstillstand an allen Fronten, erläuterte der aus Italien stammende Kirchenmann. Namentlich nannte er auch den Libanon. Ein Waffenstillstand würde „Raum für einen Dialog schaffen“, „so schwierig er auch sein mag, um die Freilassung der noch in Gaza festgehaltenen Geiseln zu erreichen und die Verteilung der dringend benötigten humanitären Hilfe zu erleichtern“. Die humanitäre Lage im Gazastreifen sei in der Tat äußerst ernst, sie betreffe unschuldige Zivilisten und verursache unvorstellbares Leid: mehr als 20.000 Menschen seien getötet, fast zwei Millionen vertrieben worden, erinnerte Caccia weiter und fügte an:
„Wie der Heilige Stuhl in diesem UN-Rat bereits erklärt hat, muss unbedingt vermieden werden, dass eine ganze Bevölkerung die Folgen eines abscheulichen Terroraktes zu tragen hat. Darüber hinaus muss jede Aktion zur Selbstverteidigung von den Grundsätzen der Unterscheidung und der Verhältnismäßigkeit geleitet sein und mit dem humanitären Völkerrecht übereinstimmen.“
Gewalt im Gazastreifen
Es sei bedauerlich, dass Krankenhäuser, Schulen und Gotteshäuser, „die für jene, die vor der Gewalt im Gazastreifen fliehen“, eine letzte Zuflucht darstellen, für militärische Zwecke genutzt und folglich angegriffen würden. Diese militärischen Aktivitäten müssten von allen Parteien eingestellt werden, und diesen Stätten müsse der Schutz gewährt werden, der ihnen nach dem humanitären Völkerrecht zustehe, so der Vatikan-Diplomat.
Papst Franziskus habe daher zu einer „größeren Anstrengung der internationalen Gemeinschaft aufgerufen, um das humanitäre Recht zu verteidigen und umzusetzen, das der einzige Weg zu sein scheint, um die Verteidigung der Menschenwürde in Kriegssituationen zu gewährleisten“.
Heiligkeit des Menschen
In Israel und in Palästina, wie in jedem anderen Teil der Welt, „ist jeder Mensch, ob Christ, Jude, Muslim - egal aus welchem Volk oder welcher Religion - heilig, wertvoll in den Augen Gottes und hat das Recht, in Frieden zu leben“, erinnerte Caccia.
Die praktikabelste Lösung für einen dauerhaften Frieden sei nach wie vor die Zwei-Staaten-Lösung, führte der Erzbischof aus. Dies müsse „mit einem international garantierten Sonderstatus für die Stadt Jerusalem“ geschehen. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass die internationale Gemeinschaft gemeinsam mit den Führern des Staates Palästina und des Staates Israel eine solche Lösung „in einer Zeit weit verbreiteter Verzweiflung und Feindseligkeit mit neuer Entschlossenheit verfolgt“, damit „die Menschlichkeit über die Härte der Herzen siegt“.
(vatican news)
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