„Jesus ist die Sonne, wir sind der Mond“
Tagle ist Filipino, ein früherer Erzbischof von Manila; seine Mutter stammt aus China. In seiner Predigt im Päpstlichen Paulus-Kolleg am Samstag ließ er sich von der Tatsache inspirieren, dass China und viele andere asiatische Länder dem sogenannten Mondkalender folgen.
Die Kirche leuchte nicht mit ihrem eigenen Licht, so Tagle unter Verweis auf die Kirchenväter: Sie könne der Welt nur das Licht Christi geben, indem sie es sozusagen reflektiere, wie der Mond das Licht der Sonne. „Einige Kirchenväter", so der Kardinal wörtlich, „bezeichneten die Sendung der Kirche als einen ‚Monddienst‘ und sprachen vom ‚mysterium lunae‘. Die Sonne, das Licht ist Jesus Christus, und die Kirche muss sich wie der Mond auf das Licht verlassen, das von Jesus kommt.“
Das Licht Jesu mit der Welt teilen
Getrennt von der Sonne habe der Mond kein eigenes Licht. „Und doch behält der Mond das Licht, das er von der Sonne empfängt, nicht für sich, sondern bricht es in Richtung Erde, ‚teilt‘ es mit der Erde.“ Er hoffe, dass Christen jedes Jahr anlässlich des Mondneujahrs ihren 'Monddienst' erneuerten: „uns Jesus zuwenden, das Licht Jesu empfangen und das Licht Christi, nicht unser Licht, mit der Welt teilen“.
Tagle wörtlich: „Jesus ist das ‚Lumen Gentium‘, das Licht der Völker. Wir sind der Mond“. ‚Lumen Gentium‘ ist auch der Titel eines wichtigen Textes des Zweiten Vatikanischen Konzils. Tagle ist Pro-Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für Evangelisierung; nomineller Präfekt dieser Behörde ist seit der Kurienreform von 2022 der Papst selbst.
(fides – sk)
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