Vatikan: Thema zum Großelterntag veröffentlicht
Mario Galgano - Vatikanstadt
Das vom Papst gewählte Thema „Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin“ (vgl. Ps 71,9) soll verdeutlichen, dass die Einsamkeit leider der bittere Begleiter im Leben so vieler älterer Menschen ist, die oft Opfer der Kultur des Wegwerfens sind. So heißt es in der Mitteilung des vatikanischen Pressesaales von diesem Donnerstag. Der Psalm wird in der deutschsprachigen Einheitsübersetzung noch mit dem weiteren Halbsatz fortgeführt: „...verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden!“
Im Jahr der Vorbereitung des Heiligen Jahres 2025, das der Papst dem Gebet gewidmet hat, sei das Thema des Tages dem Psalm 71 entnommen, in der die Anrufung eines alten Menschen beschrieben wird, „der seine Geschichte der Freundschaft mit Gott erzählt“.
Indem die Feier des Tages das Charisma der Großeltern und der älteren Menschen und ihren Beitrag zum Leben der Kirche würdige, wolle das ausgewählte Thema „das Engagement jeder kirchlichen Gemeinschaft für den Aufbau von Beziehungen zwischen den Generationen und die Bekämpfung der Einsamkeit fördern, in dem Bewusstsein, dass - wie die Heilige Schrift sagt - "es nicht gut ist, dass der Mensch allein ist“ (Gen 2,18).
Gebet eines älteren Menschen
Der Präfekt des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, Kardinal Kevin Farrell, sagte in diesem Zusammenhang:
„Ich bin dem Heiligen Vater zutiefst dankbar, dass er als Thema für den Vierten Welttag der Großeltern und älteren Menschen den Vers aus Psalm 71 gewählt hat. Es ist das Gebet eines älteren Menschen, das uns daran erinnert, dass Einsamkeit eine leider weit verbreitete Realität ist, die viele ältere Menschen betrifft, die oft Opfer der Kultur des Wegwerfens sind und als Belastung für die Gesellschaft angesehen werden.“
Angesichts dieser Realität seien die Familien und die kirchliche Gemeinschaft aufgerufen, an vorderster Front eine Kultur der Begegnung zu fördern, Räume des Austauschs, des Zuhörens, der Unterstützung und Zuneigung zu schaffen, so Kardinal Farrell und fügte an:
„So wird die Liebe des Evangeliums konkret. Die Einsamkeit ist natürlich auch eine unabdingbare Bedingung der menschlichen Existenz, die sich vor allem, aber nicht nur, im Alter aufzeigt. Deshalb ist das Gebet des Psalmisten das Gebet eines jeden von uns, das Gebet des Herzens eines jeden Christen, der sich an den Vater wendet und auf seinen Trost vertraut. In diesem Jahr, das dem Gebet gewidmet ist, bekommt die Feier des Vierten Welttages der Großeltern und älteren Menschen eine noch tiefere und umfassendere Bedeutung. Er lädt uns ein, gemeinsam - Großeltern, Enkelkinder, junge Menschen, ältere Menschen, Mitglieder derselben Familie - das größere ´Wir´ der kirchlichen Gemeinschaft aufzubauen.“
Vertrautheit
Es sei genau diese Vertrautheit, die in der Liebe Gottes verwurzelt sei, die jede Form der Kultur des Wegwerfens und der Einsamkeit überwinde, so der Präfekt. Unsere Gemeinschaften seien dazu berufen, „mit ihrer Zärtlichkeit und liebevollen Zuwendung, die auch ihre schwächsten Mitglieder nicht vergisst, die Liebe Gottes zu verkünden, die niemanden verlässt“.
Das Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben lade deshalb Pfarreien, Diözesen, Verbände und kirchliche Gemeinschaften in aller Welt ein, sich geistlich und mit pastoralen Initiativen auf den Tag vorzubereiten. Ein spezielles pastorales Vorbereitungspaket werde in den kommenden Monaten auf der Website www.laityfamilylife.va verfügbar sein.
(vatican news)
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