Stadt Rom fühlt sich gewappnet fürs Heilige Jahr 2025
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
Doppelt so viele Besucher wie beim letzten regulären Heiligen Jahr, nämlich 50 Millionen, erwartet die Stadtverwaltung in Rom, Touristen mit eingerechnet. Die Großveranstaltungen des Heiligen Jahres werden sich auf fünf Orte konzentrieren, drei im Zentrum und zwei außerhalb: Petersplatz, Lateran, Circus Maximus sowie der Park von Centocelle und Tor Vergata, beide in der südöstlichen Peripherie. Dass die von massiven Verkehrsproblemen geplagte Metropole mit dem Transport so vieler Gäste überfordert sein könnte, glaubt man in der Stadtverwaltung nicht. „Wir haben einen umfassenden Empfangs- und Arbeitsplan, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft“, sagt Mariano Angelucci, der in der Kommune Rom für Tourismus und Großevents verantwortlich ist. Pilgernde seien häufig zu Fuß unterwegs.
Dennoch investiert die Stadt massiv in den öffentlichen Nahverkehr. „Wir haben die gesamte U-Bahn-Flotte der Linien A und B erneuert und arbeiten an der Renovierung sämtlicher Stationen“, so der Stadtrat. „Dadurch werden die U-Bahnlinien A und B rechtzeitig zur Eröffnung des Heiligen Jahres wieder optimale Fahrzeiten haben, was es ermöglicht, eine größere Anzahl von Pilgern und Touristen in unserer Stadt zu empfangen.“
U-Bahnhof Kolosseum wird im Heiligen Jahr eröffnet
Rom hat derzeit nur zwei Metro-Linien, A und B, die sich am Hauptbahnhof Termini kreuzen, die dritte – Metro C – ist noch im Bau, es fehlen ausgerechnet die Haltestellen im Zentrum. Angelucci zufolge wird der für Touristen besonders wichtige U-Bahnhof am Kolosseum „bis zur Mitte des Jahres“ 2025 eröffnet. Außerdem hat die Stadt 500 neue Linienbusse angeschafft, und sie will vier neue Straßenbahnlinien einrichten. Ob die zum Heiligen Jahr bereits fahren, ist nicht ganz klar. „Wir haben einen Verkehrsplan für die nächsten zehn Jahre erstellt“, so der Stadtrat.
Überhaupt richtet die Stadt Rom bei der Planung der Infrastruktur-Maßnahmen fürs Heilige Jahr den Blick auf das Bleibende. „Wir haben beschlossen, das Jubiläumsprojekt genau auf diese Weise anzugehen: Mit fünf bis sechs großen Projekten, aber vor allem mit vielen kleinen Eingriffen in die Stadt, die auch die zukünftige Lebensqualität verbessern werden. Wir arbeiten an Straßen, Gehwegen, Parks, städtischen Gebieten und Schulstraßen. Wir wollen eine bessere Stadt für die Einwohner Roms nach Abschluss des heiligen Jahres haben.“
Was die Großbaustellen betrifft, so läuft zeitlich alles nach Plan, versichert Angelucci. Das beruhigt vor allem die Römer, die mit der auf acht Jahre angelegten Sperrung der zentralen Piazza Venezia für die Bauarbeiten an der Metro C ohnehin ein schweres Los haben.
Ewiges Müllproblem
Auch sauberer will Rom zum Heiligen Jahr und darüber hinaus werden. In der Tat ist, zusätzlich zum Dauerstau auf den Straßen, die Müllabfuhr ein von Römern wie Gästen stark wahrgenommenes Defizit. In den zwei Jahren seit Amtsantritt von Bürgermeister Roberto Gualtieri habe sich bereits einiges getan, erklärt der Stadtrat. Bald soll Rom seine erste große Abfallbehandlungsanlage erhalten, das würde nebenbei 150 Millionen Euro Müll-Ausfuhrkosten jährlich einsparen. „Wir stellen zusätzliches Personal ein und haben bereits Maschinen für die Reinigung und Abfallsammlung erworben. Dies wird es uns in den kommenden Monaten ermöglichen, die Sauberkeit der Stadt erheblich zu verbessern und die Pilger und Touristen, die nach Rom kommen, bestmöglich zu empfangen.“
Rom hat sich also hohe Ziele gesteckt. 3,3 Milliarden Euro aus drei verschiedenen Töpfen fließen in die Umsetzung. Die Gäste sollen eine funktionierende, saubere Stadt vorfinden, Römer und Römerinnen bleibende Vorteile aus dem Heiligen Jahr für ihren beschwerlichen urbanen Alltag ziehen. Und ein bisschen geht es auch darum, kohärent zu werden „mit der Botschaft der Hoffnung und der universalen Geschwisterlichkeit“, die das Heilige Jahr aussenden will.
(vatican news – gs)
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