Erzbischof Gänswein wird Papstbotschafter im Baltikum
Georg Gänswein ist ein Quereinsteiger in der päpstlichen Diplomatie. Er wirkte bis zum Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. Ende 2022 als dessen Privatsekretär und war zuvor bis 2020 zusätzlich als Präfekt des Päpstlichen Hauses für die Audienzen von Papst Franziskus zuständig. Seit Juli 2023 befand der deutsche Erzbischof sich auf Anordnung von Franziskus ohne feste Aufgabe in seinem Heimatbistum Freiburg.
Georg Gänswein, 67, wuchs als Sohn eines Schmiedes und einer Hausfrau als ältestes von fünf Geschwistern in Riedern am Wald im Südschwarzwald auf. Er studierte 1976 bis 1980 in Freiburg und Rom Theologie und Philosophie. Die Priesterweihe spendete ihm 1984 in Freiburg Erzbischof Oskar Saier. Kardinal Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., berief den damaligen Mitarbeiter an der Glaubensbehörde 2003 zu seinem Privatsekretär. Kurz vor seinem Amtsverzicht 2013 ernannte der deutsche Papst Gänswein zum Präfekten des Päpstlichen Hauses und zum Erzbischof, die Bischofsweihe spendete er ihm im Januar 2013 im Petersdom.
Üblicherweise durchlaufen Nuntien eine herausfordernde Ausbildung an der päpstlichen Diplomatenakademie in Rom. Im Einzelfall ernennen Päpste aber auch andere bewährte Geistliche im fortgeschrittenen Alter in diplomatische Funktionen. Auch der zweite Privatsekretär von Papst Benedikt, Erzbischof Alfred Xuereb, wurde von Franziskus nach einer Übergangszeit 2018 in den diplomatischen Dienst entsandt. Er ist derzeit Nuntius in Marokko.
Gänsweins Dienstsitz als Nuntius in den baltischen Staaten wird Litauens Hauptstadt Vilnius sein. Bereits sein Vorgänger an dieser Stelle, Erzbischof Petar Antun Rajič, vertrat den Papst in allen drei baltischen Ländern. Die Position war im März 2024 vakant geworden, als Papst Franziskus den Kanadier Rajič zum Nuntius in Italien ernannte.
(vatican news - mg)
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