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Vorbereitungen auf den Papstbesuch in Indonesien Vorbereitungen auf den Papstbesuch in Indonesien  (ANSA)

Franziskus wird in Südostasien Klima und Frieden ansprechen

Schöpfungsverantwortung, friedliches Zusammenleben der Religionen und wirtschaftliche Entwicklung werden nach Angaben von Vatikansprecher Matteo Bruni wichtige Themen der bevorstehenden Asien- und Ozeanienreise von Papst Franziskus. Das Kirchenoberhaupt besucht von 2. bis 13. September Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur, Bruni stellte das Programm am Freitag im Vatikan vor.

„Wir reden von Ländern zwischen Ozean und Himmel, reich an Meer, Bergen, tropischen Wäldern, Tieren, wertvollen Bodenschätzen. Osttimor war bei den Portugiesen für sein Sandelholz bekannt“, sagte Bruni im Pressesaal. Einige hätten sogar behauptet, Gott habe Osttimor genau deshalb geschaffen. „Ich glaube, da können wir vom Papst eine Reflexion über die Sorge für die Schöpfung erwarten, das würdige Leben des Menschen und des christlichen Menschen in dieser Schönheit.“

Bruni nahm vorweg, dass Franziskus in den vier Staaten Südostasiens und Ozeaniens über die wirtschaftliche Entwicklung und den Einsatz von Technologie sprechen werde. Beide hätten „zu großen sozialen Veränderungen geführt und tun das weiterhin“, was mit Herausforderungen in den Gesellschaften einhergehe. „Über Technologie hat der Papst in jüngster Zeit verschiedene Überlegungen vorgelegt“, erinnerte der Vatikansprecher unter Anspielung auf die Rede von Papst Franziskus vor dem G7-Gipfel in Apulien zum Thema Künstliche Intelligenz.

Missionare in Papua-Neuguinea
Missionare in Papua-Neuguinea

„Reflexion über die Sorge für die Schöpfung, das würdige Leben des Menschen und des christlichen Menschen in dieser Schönheit“

Papstreise ins südchinesische Meer

Franziskus werde auch eine Ermahnung zum Aufbau von Frieden bringen, so Bruni weiter. „Es gibt in diesen Ländern diesbezügliche Bemühungen, die auch eine Verantwortung gegenüber der Region zeigen.“ Vatikan-Beobachter hatten verschiedentlich auf die Lage der besuchten Länder im südchinesischen Meer verwiesen, das von den Großmächten China und Indien gerahmt wird.

Muslime und Christen in Indonesien

Einen wichtigen Programmpunkt in der Frage der Geschwisterlichkeit zwischen katholischen und muslimischen Gläubigen wird Franziskus erwartungsgemäß in Indonesien absolvieren, dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt. In der größten Moschee Südostasiens, in der indonesischen Hauptstadt Jakarta, will der Papst mit dem örtlichen Großimam eine gemeinsame Friedenserklärung unterzeichnen, illustrierte Bruni das Programm. Beide Religionsführer werden zusammen den sogenannten Tunnel der Freundschaft durchschreiten, der die Moschee mit der gegenüberliegenden katholischen Kathedrale verbindet.

Jakarta ist bereit für den Papstbesuch
Jakarta ist bereit für den Papstbesuch

Neben dem von Pluralismus geprägten Indonesien werde der argentinische Papst „ein Wort des Trostes oder der Ermutigung“ nach Papua-Neuguinea bringen, das vor kurzem von dramatischen Erdrutschen und ebenso dramatischen Stammesfehden heimgesucht wurde. Danach reist Franziskus in die ehemalige portugiesische Kolonie Osttimor. Das Land ist immer noch vom Unabhängigkeitskrieg gegen den Nachbarn Indonesien gezeichnet, der innerhalb von 22 Jahren zum Tod von etwa einem Viertel der Bevölkerung führte. Den Abschluss der Papstvisite bildet Singapur, der Stadtstaat gilt als Synonym für Reichtum, Handel und technologische Entwicklung, hat aber auch mit tiefer sozialer Ungleichheit und Armut zu kämpfen.

16 Reden und Predigten wird Franziskus halten, erklärte Bruni weiter: vier in Indonesien, fünf in Papua-Neuguinea, vier in Osttimor und drei in Singapur. In Osttimor spricht der Papst Spanisch, in den übrigen Ländern Italienisch. Es handelt sich um die 45. Auslandsreise von Franziskus, bei seiner Rückkehr nach Rom wird sich die Zahl der von ihm besuchten Länder nach Angaben des Sprechers auf 60 belaufen.

Bei Papstreisen inzwischen ein gewohntes Bild: Franziskus im Rollstuhl
Bei Papstreisen inzwischen ein gewohntes Bild: Franziskus im Rollstuhl

Hitze und 4 Zeitzonen: Franziskus schont sich nicht

Die Reise ist die bisher längste im Pontifikat von Franziskus, der im Dezember 88 Jahre alt wird. Sie umfasst vier verschiedene Zeitzonen und knapp 33.000 Flugkilometer. Trotz der Strapazen mit tropischen Temperaturen und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 92 Prozent habe man keine zusätzlichen Schonungsmaßnahmen für Franziskus treffen müssen. Die auch sonst bei Papstreisen üblichen gesundheitlichen Vorkehrungen hätten sich als ausreichend erwiesen, erklärte Bruni. Ein Arzt und zwei Krankenschwestern würden während der Reise über die Gesundheit des Kirchenoberhauptes wachen, zusätzlich zu dem persönlichen Gesundheitsassistenten Massimiliano Strappetti, der unter anderem den Rollstuhl des Papstes schiebt.

(vatican news – gs)

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30. August 2024, 15:58