Eine Frau betet vor einer Marienstatue in Medjugorje, Bosnien-Herzegowina, 07.04.2023 Eine Frau betet vor einer Marienstatue in Medjugorje, Bosnien-Herzegowina, 07.04.2023  (ANSA)

Vatikan: Pressekonferenz zu Medjugorje am 19.9.

Seit 1981 gibt es Berichte von Marienerscheinungen am Marienwallfahrtsort Medjugorje in Bosnien-Herzegowina. Bisher sind sie nicht vom Vatikan offiziell anerkannt. Der Vatikan hat zu Medjugorje nun für den 19.9. ab 11.30 Uhr eine Pressekonferenz angesetzt, bei der Kardinal Victor Manuel Fernández, Präfekt des Glaubensdikasteriums, Sekretär Armando Matteo und der Chefredakteur der vatikanischen Medien, Andrea Tornielli, sprechen. Die Pressekonferenz soll auch live bei Youtube gestreamt werden.

Die spirituelle Erfahrung, die die Pilger im Heiligtum von Medjugorje gemacht haben, steht im Mittelpunkt des Termins am Donnerstag, kündigte das Presseamt des Heiligen Stuhls an. Live übertragen wird auf https://www.youtube.com/c/VaticanNews.

Medjugorje in Bosnien-Herzegowina liegt ca. 100 Kilometer südwestlich von Sarajewo. Viele Millionen Menschen pilgern jährlich dorthin. Seit 1981 gibt es Berichte über  Marienerscheinungen. Ach außerhalb Bosnien-Herzegowinas wurde der Wallfahrtsort Medjugorje bekannt: So entstanden in Österreich Mitte der 1980er Jahre infolge der Berichte aus von Medjugorje zahlreiche Gebetsgruppen. Zentraler Treffpunkt der Medjugorje-Gebetsbewegung ist in Österreich seit einiger Zeit das jährliche Friedensgebet „Message for you" im Wiener Stephansdom. 

Bisher keine offizielle Anerkennung

Der Vatikan hat die Marienerscheingungen in Medjugorje mehrmals untersucht, aber bisher nicht anerkannt. Im August hatte der Apostolische Visitator für Medjugorje, Erzbischof Aldo Cavalli, erklärt, der Wallfahrtsort erfülle nach Einschätzung des Vatikans alle Regeln beim Umgang mit Marienerscheinungen. Papst Franziskus hatte 2017 einen Bischof entsandt, der vor Ort als Beauftragter leben sollte. Diese Aufgabe eines Apostolischen Visitators übt seit 2022 Erzbischof Aldo Cavalli aus. Seit 2019 sind auch von Bischöfen geleitete Pilgerfahrten nach Medjugorje erlaubt.

Perspektivwechsel in der Beurteilung

Mitte Mai 2024 veröffentlichte die vatikanische Glaubensbehörde neue allgemeine „Normen für das Verfahren zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene". Diese sollen den Bischöfen vor Ort Orientierung bieten, mutmaßliche Marienerscheinungen und andere Phänomene besser einordnen zu können. Weniger relevant ist, ob eine Erscheinung als übernatürliches Phänomen anerkannt wird, oder nicht. Im Vordergrund steht mehr die Seelsorge und ob die religiöse Praxis an einem Erscheinungsort vom seelsorgerischen Standpunkt her zu befürworten ist.

Friedensgebet im Stephansdom am Donnerstag

Gleichzeitig mit der Stellungnahme des Vatikans zu Medjugorje findet am Donnerstag Nachmittag und Abend auch das 17. Mal das jährliche Friedensgebet „Message for you" im Wiener Stephansdom statt. Dabei findet um 19 Uhr ein Gottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn statt. Auch von Ivan Dragicevic aus der Gruppe der „Seherkinder" von Medjugorje und vom früheren Ortspfarrer Marinko Sakota werden Gesprächsbeiträge einfließen.

(vatican news - mo)    

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17. September 2024, 09:56