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An diesem Montag in der Synodenhalle An diesem Montag in der Synodenhalle  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Synode: Beratungen über das Schlussdokument

Auf der Vollversammlung der Weltsynode wurde an diesem Montag ein Entwurf des Schlussdokuments vorgestellt – hinter verschlossenen Türen.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Der Berichterstatter der Synode, Kardinal Jean-Claude Hollerich, betonte, der Text solle jetzt vertraulich besprochen und Änderungen eingearbeitet werden, bevor er am Wochenende dann in der Synodenhalle zur Abstimmung gestellt wird. Das wurde an diesem Montag bei einer Pressekonferenz im Vatikan mitgeteilt.

Der Dominikaner Timothy Radcliffe – ein designierter Kardinal – mahnte vor den Journalisten, man dürfe das Schlussdokument der Synode, so es denn am Wochenende öffentlich werde, nicht nur auf einschlägige Schlagworte abgrasen.

Radcliffe
Radcliffe
Zum Nachhören

„Nicht dramatische Beschlüsse, sondern eine neue Weise des Kirche-Seins“

„Die Synode hat etwas mit einer tiefen Erneuerung der Kirche angesichts einer neuen Lage zu tun. Da geht es um eine Neuaufstellung insgesamt, um die Herausforderung, unter gänzlich unterschiedlichen Umständen doch zusammen zu bleiben. Der springende Punkt sind nicht dramatische Beschlüsse, sondern eine neue Art und Weise, Kirche zu sein.“

Der italienische Kardinal Matteo Zuppi lobte den „universellen Dialog“, der in der Synodenhalle zustandekomme. Es gebe auf der Synode keine Sprechverbote, sondern den ernsthaften Versuch, voranzugehen statt stehenzubleiben, so der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Bologna.

Bei der PK an diesem Montag im vatikanischen Pressesaal
Bei der PK an diesem Montag im vatikanischen Pressesaal

Kein Kommentar zur Moskaureise

„Wir haben unterschiedliche Sensibilitäten und Herkünfte, aber wir suchen das Verbindende, und das ist ein großer Reichtum in einer Welt, in der das Aufeinander-Zugehen als Schwäche erscheint.“

Zu seiner Friedensmission, die ihn unlängst zum zweiten Mal nach Moskau geführt hat, wollte Kardinal Zuppi vor der Vatikanpresse nichts sagen. Der Krieg bedeute auch in spiritueller Hinsicht ein furchtbares Leid – nur diese Bemerkung ließ er sich entlocken.

„Fortschritte für Frauen“

Die französische Ordensfrau Nathalie Becquart, Untersekretärin der Bischofssynode, hob hervor, dass es auch bei der Weltsynode spürbare Fortschritte für Frauen gebe.

„Mir sind die Unterschiede zum vergangenen Jahr aufgefallen. Diesmal gibt es wirklich mehr Zuhören, mehr Geschwisterlichkeit; und Frauen treten in der Synodenhalle mit einer gewissen Autorität auf und leisten wirklich wichtige Beiträge. Das sind kleine Schritte, und ich bin davon überzeugt, dass wir Schritt für Schritt dem Ziel näherkommen, dass Frauen in der Kirche eine wichtige Rolle spielen. Die Dinge entwickeln sich in diese Richtung.“

Nathalie Becquart
Nathalie Becquart

An der Synodalität dranbleiben

Auch die römische Kurie mache in Sachen Synodalität einen Lernprozess durch. Schon jetzt gebe es weltweit immer mehr Frauen, die in der Kirche wichtige Ämter innehätten, etwa im Caritasverband oder an Katholischen Universitäten. „Es gibt schon heute viele Möglichkeiten, um in der Kirche eine weibliche leadership voranzubringen.“

In den Heiligen Schriften aller großen Religionen werde die Gleichheit von Mann und Frau herausgestrichen, und dennoch sehe die Realität in allen Religionen anders aus. Die Kirche sei da Teil eines größeren Bildes. Für Becquart sind die Hindernisse für Frauen vor allem „kultureller Natur“. Eine Änderung der Mentalität in dieser Hinsicht werde Zeit brauchen.

Becquart lobte auch die ökumenischen Akzente der Weltsynode; an der derzeitigen Vollversammlung nehmen auch sogenannte „brüderliche Delegierte“ aus anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften teil.

Die höchstplatzierte Frau der Weltsynode riet außerdem Laien dazu, am Thema Synodalität dranzubleiben, selbst wenn ihr verantwortlicher Bischof der Sache noch nicht so viel abgewinnen könne. Sie erlebe viele Bischöfe, die angesichts der Gespräche auf der Synodalversammlung ins Grübeln gerieten und ihre bisherige Haltung hinterfragten.

(vatican news)
 

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21. Oktober 2024, 14:29