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Der Moment des Gebets zum Abschluss der digitalen Synode Der Moment des Gebets zum Abschluss der digitalen Synode 

Evangelisierung im digitalen Raum: Gebet und Austausch im Vatikan

Am Sonntag, dem 20. Oktober, haben sich „digitale Missionare“ aus aller Welt zum Gebet in der Klemenskapelle des Petersdoms versammelt. Unter der Leitung hochrangiger Kirchenvertreter wurde über die Evangelisierung in einer Welt, die zunehmend von digitalen Medien geprägt ist, diskutiert.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Während des Gebetstreffens in der Klemenskapelle stand die Frage im Mittelpunkt, wie man Menschen in den „Räumen, in denen sie nach Sinn und Liebe suchen“, erreichen könne. Luis Marín De San Martín, Untersekretär des Generalsekretariats der Synode, Paolo Ruffini, Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation und Präsident der Informationskommission der Synode, sowie Lucio Ruiz, Sekretär des Dikasteriums für Kommunikation, waren anwesend. Sie betonten die Bedeutung der Mission im digitalen Raum und ermutigten die Teilnehmer, weiterhin den Glauben über soziale Netzwerke und neue Plattformen zu verbreiten.

Vorbereitungen auf das Heilige Jahr

In seiner Rede hob Ruiz das zum Heilige Jahr verbundene Treffen der katholischen Missionare und digitalen Influencer am 28. und 29. Juli 2025 hervor. Er würdigte die Arbeit der digitalen Missionare und sah ihre Tätigkeit als Teil des „großen missionarischen Flusses der Kirche“. Dabei betonte er die Notwendigkeit, gemeinsam zu träumen und „schöne Dinge zu tun, die die Freude Gottes in einer Welt zeigen, die Hoffnung braucht“. Mit einem Lied in spanischer Sprache begann eine interaktive Gebetszeit, bei der sich die online zugeschalteten Jugendlichen aktiv beteiligten und Teile der Liturgie übernahmen.

Botschaft des Weltmissionstages

Das Treffen griff das Thema des Weltmissionstages auf: „Geht und ladet alle zum Festmahl ein“. Marín De San Martín legte das Evangelium aus und stellte Jesus als „lebendige Person“ dar, nicht bloß als „Avatar“ oder „digitale Identität“. Er rief die Teilnehmer dazu auf, sich von Bequemlichkeit und Egoismus zu lösen und die „Freude des Herrn Jesus“ mit Begeisterung zu verbreiten. Der Bischof betonte, dass die Mission nicht auf „ausgewählte Gruppen“ oder „selbstgenügsame Eliten“ beschränkt sein dürfe, sondern bereit sein müsse, „sich mit dem Staub der Straße, mit dem Schlamm der Geschichte“ zu beflecken.

Zeugnisse und Interaktivität

Das Gebetstreffen war geprägt von Zeugnissen junger Menschen, die durch die Arbeit der digitalen Missionare berührt wurden. Zwei libanesische Zwillinge berichteten über ihre Bemühungen, die „Schönheit des Christentums“ im Nahen Osten zu verbreiten. In einem interaktiven Moment teilten mehrere Missionare ihre Gebetsanliegen in verschiedenen Sprachen mit und beschrieben Begriffe, die ihre missionarische Arbeit kennzeichnen, wie „Geschwisterlichkeit“, „Zuhören“, „Freude“, aber auch „Schmerz“ und „Durst“.

Verantwortung in einer zerrissenen Welt

Paolo Ruffini rief die Anwesenden am Ende des Treffens dazu auf, angesichts der Herausforderungen der heutigen Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Er stellte die Frage, ob das Paradigma der heutigen Zeit, auch unter Getauften, ein Paradigma des Hasses statt der Barmherzigkeit sei, und erinnerte an den heiligen Paulus als großes Vorbild eines Kommunikators, der sich „allen Menschen zuwenden“ könne. Er betonte, dass der Weg der Mission in „Demut und unter Tränen“ zu gehen sei, mit einem Fokus auf „Gemeinschaft und nicht Unterscheidung“.

Das Treffen schloss mit einem gemeinsamen Gebet, das von den digitalen Beiträgen der Teilnehmer bereichert wurde, und einem abschließenden Aufruf von Ruiz: „Geht! Bis an die Enden der Erde!“ Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung der digitalen Evangelisierung und die Verantwortung der Kirche, auch in modernen Kommunikationsformen präsent zu sein.

(vatican news)

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21. Oktober 2024, 11:49