Vatikanische Museen: Selbstportraits und Enthüllung des Apollo
Der „Apollo von Belvedere", eine der berühmtesten Skulpturen in den päpstlichen Kunstsammlungen, kehrt nach fast fünfjähriger Restaurierung wieder an seinen Standort zurück. Bei dem „heiklen Eingriff" galt es, der rund 1.900 Jahre alten Statue ihr Gleichgewicht zurückzugeben, „ohne ihre wunderbare Harmonie zu gefährden", teilten die Vatikanischen Museen am Mittwoch mit.
Die Statue ist eine im 2. Jahrhundert n. Chr. in Rom geschaffene meisterhafte Kopie: Das um 330 v. Chr. in Griechenland entstandene Original wird dem berühmten Athener Bildhauer Leochares zugeschrieben. Seit 1503 befindet sich die Skulptur im Besitz der Vatikan-Museen. Seinen Ruhm verdankt Apollo dem deutschen Archäologen Johann Joachim Winckelmann (1717-1768), der ihn als „das höchste Ideal der Kunst unter allen uns erhaltenen antiken Werken" beschrieb.
64 Werke im Borgia-Turm
Seit gut 50 Jahren haben die Vatikanischen Museen eine Abteilung für moderne und zeitgenössische Kunst. Die meisten der gut 9.000 Werke sind Schenkungen. Eine 2021 hinzugekommene Sammlung ist nun öffentlich zugänglich. Erstmals zeigen die Vatikanischen Museen die sogenannte Nobili-Sammlung zeitgenössischer Selbstporträts. Die 64 Gemälde, Zeichnungen und Drucke aus dem 20. Jahrhundert sind von Donnerstag, 10. Oktober, bis zum 11. Januar im Borgia-Turm der Museen ausgestellt, wie der Vatikan am Mittwoch ankündigte.
Es handelt sich um die Kunstsammlung des Unternehmers Franco Nobili (1925-2008), die er gemeinsam mit seiner Frau Maria Antonietta begründete. 2021 schenkten die fünf Töchter des Paares den Vatikanischen Museen die gesamte Kollektion. Zu der von Rosalia Pagliarani kuratierten Ausstellung erscheint ein Katalog, ergänzt durch Studien zu den Werken. Aber die Kollektion enthält auch ein Selbstporträt (Lithografie) des französischen Autors Jean Cocteau (1889-1963). Viele der 64 Werke, die in die Sammlung für moderne und zeitgenössische Kunst der Vatikanischen Museen aufgenommen wurden, sind bisher unveröffentlicht. Die Abteilung wurde am 21. November 1973 eröffnet und umfasst etwa 9.000 Werke aller Gattungen.
(kna – mo)
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