Weltsynode thematisiert Laienbeteiligung und Herausforderungen der Kirche
Mario Galgano - Vatikanstadt
Beim Pressebriefing im Vatikan an diesem Mittwoch standen die gegenwärtigen Arbeiten der Weltsynode im Fokus. Sheila Leocádia Pires, die Kommunikationsbeauftragte der Katholischen Bischofskonferenz des südlichen Afrikas, erläuterte, dass an diesem Mittwoch 343 Teilnehmer anwesend waren, während Papst Franziskus aufgrund der Generalaudienz fehlte. Ein zentrales Thema der Synodengespräche war die Rolle der Laien in der Kirche. Die Förderung einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen Laien und Amtsträgern stand im Vordergrund, und es wurde vorgeschlagen, Laien auch in die Wahl von Bischöfen einzubeziehen. Ebenso wurde diskutiert, wie Laien eine größere Rolle in der Priesterpastoral übernehmen könnten.
Auch die Rolle der Frauen war ein wichtiges Thema, wobei Vorschläge eingingen, sexuelle Diskriminierung, insbesondere im Ministrantendienst, zu vermeiden. Die Frauen sollten vermehrt in die kirchliche Diplomatie und Friedensförderung eingebunden werden. Ein weiteres zentrales Anliegen war die Jugendpastoral, besonders in Afrika, wo gefordert wurde, dass die Jugend selbst mehr Verantwortung in der Gestaltung der pastoralen Arbeit übernimmt.
Kinder im Bann des Menschenhandels
Paolo Ruffini, Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation, sprach über die Herausforderungen, die viele Kinder weltweit betreffen, darunter Menschenhandel und Kinderehen. Zudem betonte er die Bedeutung, Missbrauchsopfer in der Kirche besser zu begleiten. Die Isolation und Einsamkeit vieler Priester wurden ebenfalls angesprochen, was auf Überlastung und Distanz zur Synodalität zurückzuführen sei. Als Lösung wurde vorgeschlagen, Priester durch Wirtschaftsräte in den Pfarreien zu entlasten.
Ein weiteres Highlight des Briefings war die Diskussion über die Rolle der Familie in der modernen Kirche. Luis Fernando Ramos Pérez, Erzbischof von Puerto Montt, betonte, wie wichtig es sei, zwischenmenschliche Beziehungen in der Kirche zu stärken, um den synodalen Prozess zu fördern. Dies könne durch Barmherzigkeit und eine synodale Spiritualität geschehen, die von Laien und Amtsträgern gemeinsam getragen werde.
Wohlhabende und ärmere Kirchen
Erzbischof Inácio Saure aus Mosambik hob die Zusammenarbeit zwischen wohlhabenden und ärmeren Kirchen hervor und betonte die Notwendigkeit eines besseren Austauschs zwischen Ost- und Westkirchen. Deutlich wurde auch, dass der Synodenprozess nicht nur die Kleriker, sondern die gesamte Kirche betrifft.
Abschließend reflektierte Diakon Geert De Cubber über die Rolle der Ständigen Diakone in der Kirche und betonte, dass diese oft unterrepräsentiert seien. Trotzdem spiele der Diakonat eine zentrale Rolle, besonders in Regionen, in denen Priester knapp sind. Der Belgier ist einer der wenigen Ständigen Diakonen bei der Versammlung über mehr Teilhabe in der katholischen Kirche. Die Beschwerde habe er besonders von seinen Kollegen aus den USA gehört, wo das Amt sehr bedeutend sei.
Seit 1968 gibt es dieses Amt, das durch Weihe auch verheirateten Männern verliehen werden kann. Diakone arbeiten in der Seelsorge. In ihr Aufgabengebiet fallen Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen und Wortgottesdienste. Oftmals sind sie zudem in der Jugend- und karitativen Arbeit engagiert, bereiten auf den Empfang der Sakramente vor, erteilen Religionsunterricht in Schulen. Der besonders in westlichen Ländern verbreitete Dienst kann als Haupt- und als Nebenberuf ausgeübt werden. In Österreich gibt es laut aktueller Kirchenstatistik 753 Ständige Diakone.
Die Weltsynode werde fortgesetzt, und alle Teilnehmer hätten weiterhin die Möglichkeit, ihre Beiträge und Wünsche einzubringen, betonte Kommunikationspräfekt Ruffini bei dem Treffen mit Journalisten im Vatikan.
(vatican news)
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