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Peña Parra: Nein zur „Schreibtisch-Theologie“

Die Theologie darf sich nicht mehr nur als „akademische Wissenschaft“ verstehen, sondern sollte ihren sinnstiftenden Charakter noch stärker pflegen.

Das sagte der Substitut im vatikanischen Staatssekretariat, Erzbischof Edgar Peña Parra, bei der Einweihung neuer Räumlichkeiten der „Päpstlichen Theologischen Akademie“ in Rom. Theologie solle sich „stärker in die Dramen der menschlichen Existenz einbringen“. Es gehe also um eine „aus sich herausgehende“, keine „elitäre Schreibtisch-Theologie“.

Peña Parra bei seiner Rede
Peña Parra bei seiner Rede

Daher sei es wichtig, dass an Orten, an denen theologisch geforscht und gelehrt werde, Laien stärker einbezogen würden. Auch eine internationale Öffnung und der Dialog mit anderen christlichen Konfessionen sowie das Zugehen auf Nichtglaubende seien wichtig. Sogar „volkstümlich“ solle Theologie werden, etwa durch die Einrichtung von „theologischen Zönakeln“ an Orten wie Strafanstalten, „damit der Glaube durch die Liebe wirkt und nicht in Ideologie oder rationalistischen Abstraktionismus verfällt“.

Wegweisendes Motu proprio des Papstes zur Theologie

Papst Franziskus hatte in einem Motu proprio im November 2023 Theologinnen und Theologen zu einer „mutigen Kulturrevolution“ aufgerufen, um im Licht der Offenbarung „prophetisch und dialogfähig“ zu sein. Sie sollten die Lebensweise von Menschen in der heutigen Zeit stärker in den Blick nehmen. Franziskus forderte die Theologie in dem Text ,Ad theologiam promovendam' zu mehr Kontextualität, mehr Auseinandersetzung und mehr Dialog mit den Humanwissenschaften auf. 

(vatican news – sk/pr)
 

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08. November 2024, 12:56