Briefmarke erinnert an Frieden zwischen Argentinien und Chile
Mario Galgano - Vatikanstadt
Vor genau vier Jahrzehnten schrieben Argentinien und Chile ein bedeutendes Kapitel ihrer Geschichte. Nach Jahren schwerwiegender Spannungen und territorialer Streitigkeiten, die die beiden Länder fast in einen Krieg führten, wurde am 29. November 1984 der Friedens- und Freundschaftsvertrag in der Vatikanstadt unterzeichnet. Dieses Abkommen beendete endgültig den langjährigen Konflikt um die südlichen Grenzen beider Staaten.
Die territoriale Auseinandersetzung, deren Wurzeln bis in die Kolonialzeit zurückreichen, hatte sich über die Jahrzehnte verschärft. Bereits 1881 wurde ein bilateraler Grenzvertrag geschlossen, doch er konnte die Streitigkeiten nicht dauerhaft lösen. Erst die diplomatische Vermittlung des Heiligen Stuhls, der dem dringenden Wunsch der Bischofskonferenzen beider Länder entsprach, brachte den Durchbruch.
Diplomatie statt Gewalt
Der Vertrag von 1984 sei mehr als eine juristische Einigung, erinnert in einer Mitteilung die vatikanische Philatelieabteilung. Er symbolisiere die Entschlossenheit zweier Nationen, auf Gewalt zu verzichten und Konflikte friedlich zu lösen. Die Vereinbarung verpflichtete Argentinien und Chile dazu, die Regeln des Völkerrechts zu respektieren und ihre bilaterale Zusammenarbeit im Geist von Freundschaft und gegenseitigem Verständnis zu stärken.
In einer Zeit, in der viele Regionen der Welt von Krieg und Unsicherheit geprägt seien, sei dieser Vertrag ein leuchtendes Beispiel für die Kraft des Dialogs und die Möglichkeit friedlicher Lösungen. Papst Franziskus selbst verwies in einem früheren Aufruf auf die Bedeutung solcher mutigen Schritte: „Möge die Erinnerung an dieses Ereignis allen Verantwortlichen der kriegführenden Nationen den Mut zum Frieden einflößen und die Geduld, Tag für Tag das Netz eines respektvollen und friedlichen Zusammenlebens zu knüpfen.“
Ein Aufruf zur Nachahmung
Der 40. Jahrestag des Vertrags werde vom Vatikan als Anlass genommen, die Weltgemeinschaft erneut an die Bedeutung von Dialog und Diplomatie zu erinnern, so die Philatelie-Institution des Vatikans. Insbesondere in einer Zeit, in der viele Konflikte unlösbar erscheinen, soll die Geschichte von Argentinien und Chile ein Vorbild sein. Deshalb sei auch beschlossen worden, diese Briefmarke herauszugeben.
(vatican news)
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