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Papst: Pensionsfonds muss saniert werden, um Renten zu sichern

Papst Franziskus hat Kurienkardinal Kevin Farrell zum alleinigen Verwalter für den vatikanischen Pensionsfonds gemacht. Aufgrund der aktuellen schwierigen Lage des Fonds seien „schwierige Entscheidungen“ nötig, „die eine besondere Sensibilität, Großzügigkeit und Opferbereitschaft vonseiten aller nötig machen werden“, so Franziskus in einem Brief an das Kardinalskollegium und Verantwortungsträger an der Kurie.

In seinem Schreiben mit Datum 19. November erinnert Franziskus an das Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes (Null-Defizit-Ziel), das er denselben Adressaten bereits im September mitgeteilt hatte. Doch es gebe ein weiteres Thema, das ihm besonders am Herzen liege, „da wir mit ernsten und komplexen Problemen konfrontiert sind, die sich zu verschlimmern drohen, wenn sie nicht rechtzeitig gelöst werden“, so Franziskus mit Blick auf den vatikanischen Pensionsfonds, der als „eines der zentralen Themen der Wirtschaftsreform angesehen“ werde, die, wie Franziskus bereits in seinem vorherigen Schreiben erinnerte, in den Generalkongregationen vor dem letzten Konklave als eine der brennendsten Fragen diskutiert worden war. Bereits im März 2024 hatte Franziskus mit einem Dekret einige Regelungen für den Pensionsfonds geändert, dem er 2015 ein neues Statut verpasst hatte.

Diejenigen, die den Fonds in der Vergangenheit verwaltet hatten, hätten zwar verantwortungsbewusst dafür gearbeitet, dass die vatikanischen Pensionäre unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden wirtschaftlichen Mittel „angemessene Leistungen“ erhalten könnten, würdigte Franziskus. Allerdings hätten verschiedene Studien gezeigt, dass „die derzeitige Rentenverwaltung unter Berücksichtigung des verfügbaren Vermögens ein erhebliches Defizit“ aufweise.

Defizit wird sich deutlich verschlimmern

Dieses Defizit werde sich in den kommenden Jahren deutlich verschlimmern, sofern nicht unmittelbar und entschieden gegengesteuert werde, warnt Franziskus unmissverständlich: „Konkret bedeutet dies, dass das derzeitige System nicht in der Lage ist, mittelfristig die Erfüllung der Rentenverpflichtungen für künftige Generationen zu gewährleisten.“

Die Maßnahmen für eine Sanierung einzuleiten bedeute, dass „keine leichten Entscheidungen“ zu treffen seien, „die von allen Beteiligten besonderes Fingerspitzengefühl, Großzügigkeit und Opferbereitschaft erfordern“, kündigt Franziskus weiter an.

Wesentlicher Schritt zur Bewältigung der Herausforderungen

In Anbetracht der genannten Tatsachen habe er entschieden, Kurienkardinal Kevin Farrell zum alleinigen Verwalter des Pensionsfonds zu ernennen, teilt Franziskus den Führungspersönlichkeiten der kurialen und mit dem Heiligen Stuhl verbundenen Einrichtungen mit.

Kardinal Kevin Farrell
Kardinal Kevin Farrell

Kardinal Farrell ist Präfekt des Dikasteriums für die Familie, die Laien und das Leben, Kardinal-Kämmerer der Heiligen Römischen Kirche und Präsident der Kommissionen für vertrauliche Angelegenheiten sowie des Investitionskomitees des Heiligen Stuhls. Er halte seine Entscheidung im aktuellen Moment für einen „wesentlichen Schritt zur Bewältigung der Herausforderungen (…), mit denen unser Pensionssystem in Zukunft konfrontiert sein wird“, so Franziskus weiter.

Zwar schätze er die „wohlüberlegten Beiträge“ derjenigen, die sich im Laufe der Jahre mit den heiklen Fragen befasst hätten, die in Zusammenhang mit dem Pensionsfonds stehen, doch nun sei er der Meinung, „dass wir diese neue Phase, die für die Stabilität und das Wohlergehen unseres Gemeinwesens von grundlegender Bedeutung ist, unbedingt mit Bereitschaft und einer einheitlichen Vision durchlaufen müssen, damit die notwendigen Schritte mit Dringlichkeit unternommen werden“, so Franziskus an die Kurienspitzen, die er um die „besondere Mitarbeit bei der Erleichterung dieses neuen und unausweichlichen Weges des Wandels“ und um deren Gebet bittet.

(vatican news - cs)

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21. November 2024, 12:38