85 Jahre Radio Vatikan Ukrainisch: Stimme des Friedens im Krieg
Benedetta Capelli und Franz Ladenburger - Vatikanstadt
Die ukrainische Nachrichtenredaktion von Radio Vatikan feiert einen bedeutenden Meilenstein: 85 Jahre ununterbrochene Berichterstattung, die vor allem in Kriegszeiten unverzichtbar geworden ist. Die Redaktion, die seit 2007 von Pater Taras Kotsur geleitet wird, gehört zu den wertvollsten Sprachrohren des Friedens inmitten eines Landes, das von Gewalt und Leid gezeichnet ist.
Seit ihrer Gründung hat die Redaktion schwierige Geschichten gesammelt, Hoffnung verbreitet und die christliche Botschaft der Versöhnung in die Welt getragen. „Ihre Arbeit ist die Verkörperung des Glaubens in Kultur und Medien“, würdigte Bischof Witalij Skomarowski, Vorsitzender des lateinischen Episkopats in der Ukraine, die Redaktion. Er betonte, dass sie in der heutigen Zeit zur Stimme des gequälten ukrainischen Volkes geworden sei.
Die Feierlichkeiten fanden am Freitagvormittag im Palazzo Pio in Rom statt. Anwesend war auch Kardinal Konrad Krajewski, Sozialbeauftragter des Papstes, der die Redaktion mit vom Papst gesegneten Rosenkränzen beschenkte. Krajewski, der für seine humanitären Missionen bekannt ist, erklärte: „Die Ukraine nimmt einen besonderen Platz im Herzen von Papst Franziskus ein.“
Kardinal Krajewski: Der Almosenier des Papstes
Kardinal Konrad Krajewski, ein enger Vertrauter von Papst Franziskus, ist als sogenannter päpstlicher Almosenmeister für die karitativen Aufgaben des Heiligen Stuhls verantwortlich. Seit Beginn des Ukraine-Krieges hat er acht Missionen in das Land durchgeführt und über 250 Hilfstransporte organisiert. Seine Arbeit umfasst die Bereitstellung lebensnotwendiger Hilfsmittel, von Lebensmitteln bis zu medizinischen Geräten, für die von Krieg und Armut betroffene Bevölkerung.
Auf der Feier kündigte Krajewski eine bevorstehende Mission an, bei der ein chirurgisch ausgestatteter Wohnwagen und fünf Ultraschallgeräte in die Ukraine geschickt werden sollen. Diese mobilen medizinischen Einrichtungen sollen in Gebieten helfen, in denen es keine Krankenhäuser mehr gibt. Der Kardinal bezeichnete dies als „ein Zeichen des Papstes für die, die leiden“.
Eine Redaktion mit Geschichte
Die Geschichte der ukrainischen Redaktion reicht bis ins Jahr 1938 zurück. Ihr erster Leiter, Pater Mykhailo Vavryk, verbreitete bis 1940 regelmäßig Nachrichten in ukrainischer Sprache. Diese Berichte wurden damals von zahlreichen Zeitungen in Europa und Amerika übernommen. Heute setzt die Redaktion unter der Leitung von Pater Kotsur und mit der Unterstützung von Mitarbeitern wie Svitlana Dukhovych diese Tradition fort.
„In einer Zeit des Krieges bringen Sie die Wahrheit, die Christus ist, in die Welt“, erklärte Bischof Skomarowski in seiner Botschaft. Die Arbeit der Redaktion sei ein großer Trost für viele gläubige Christen und ein Symbol der Hoffnung für die vom Krieg zerrüttete Ukraine.
(vatican news)
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