Buchtipp: Historische Intuitionen - für Papst Benedikt XVI.
Franz Ladenburger - Vatikanstadt
Papst Benedikt selbst war rund 40 Jahre Mitglied des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft und förderte diese auch. Das Institut, das im Campo Santo Teutonico hinter Vatikanmauern ansässig ist, zusammen mit dessen Priesterkolleg hat nun in einem Band 37 Artikel von Historikerinnen und Historikern gesammelt.
So schreibt beispielsweise Hubertus Drobner über Ratzingers große Liebe seines Lebens: der Heilige Augustinus von Hippo. Als „großer Freund und Lehrer“, wie ihn Ratzinger nennt, habe Augustinus eine lebenslange Wirkung auf Person und Denken Ratzingers gehabt. Von seiner Zeit als Student bis zu der als Papst erörtert Drobner die Einwirkungen des Kirchenvaters auf das Schaffen Ratzingers.
Eine weitere Nähe hatte Papst Benedikt XVI. zur Heiligen Hildegard von Bingen. Er nahm besonders vor dem Hintergrund des sexuellen Missbrauchs Bezug auf sie, eine der bedeutendsten Frauengestalten des deutschen Mittelalters, und ihre Lebensgeschichte als Ausdruck der Liebe zu Christus und seiner Kirche.
Dominik Burkard berichtet in seinem Beitrag über das „Streitgespräch“ Ratzingers mit Josef Piper über das Priestertum, während Ulrich Schlie dessen Heimatverbundenheit zum Thema hat. Doch die Beiträge gehen auch über Benedikt hinaus, sie analysieren Reformen im Mittelalter und Kunst in Rom. Die Autoren sehen sich von Ratzinger ermutigt, „mit freiem und verantwortungsbewusstem Geist die Wahrheit und das Gute zu suchen“, wie er selbst es 2008 in einer Ansprache formulierte.
Historische Intuitionen, Hommage an Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI., als Herausgeber Stefan Heid / Johannes Grohe. Verlag Herder, ca. 77 Euro.
(vatican news - fl)
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