Erzbischof Gabriele Giordano Caccia bei der UNO in New York. Erzbischof Gabriele Giordano Caccia bei der UNO in New York. 

Vatikan/UNO: Schuldenerlass und entschlossenes Handeln gegen Armut

In einer Rede bei den Vereinten Nationen hat Erzbischof Gabriele Caccia, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls, die internationale Gemeinschaft zu konkreten Maßnahmen gegen Armut, zur Entschuldung der Entwicklungsländer und zum Schutz der Umwelt aufgerufen. Diese Ziele müssten Priorität bei der Entwicklungsfinanzierung haben, betonte er am Mittwoch in New York.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Erzbischof Gabriele Caccia, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, hat in einer Sitzung des Vorbereitungskomitees für die Vierte Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung eine eindringliche Botschaft übermittelt. Seine Forderungen zielten auf eine gerechtere Weltordnung, die Armut bekämpft, die Schuldenlast der Entwicklungsländer mindert und den Klimaschutz stärkt.

Kritik an bisherigen Bemühungen

Caccia kritisierte, dass bisherige Maßnahmen im Bereich der Entwicklungsfinanzierung weder Ungleichheiten noch die durch internationale Krisen verstärkte Verwundbarkeit vieler Länder wirksam reduziert hätten. „Um signifikante Fortschritte bei den Millenniums-Entwicklungszielen und einer ganzheitlichen menschlichen Entwicklung zu erzielen, ist eine konkretere Zuweisung der verfügbaren Finanzmittel erforderlich“, erklärte er.

Besondere Aufmerksamkeit müsse dabei den am wenigsten entwickelten Staaten, den Inselstaaten und den Binnenländern gelten. Diese seien durch ihre geografische und wirtschaftliche Lage besonders gefährdet und benötigten dringend Unterstützung beim Umwelt- und Klimaschutz.

Entschuldung als moralische Verpflichtung

Ein zentrales Anliegen des Heiligen Stuhls sei der Schuldenerlass für Entwicklungsländer. Caccia unterstrich die Bedeutung dieser Maßnahme, die auch von Papst Franziskus in seiner Bulle Spes non confundit gefordert wird. „Es ist ein moralisches Gebot, die Würde aller Menschen zu wahren und das Potential der im Teufelskreis der Verschuldung gefangenen Nationen freizusetzen“, betonte der Erzbischof.

Die Last untragbarer Schulden hindere viele Länder daran, die Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung zu legen und auf globale Herausforderungen zu reagieren. „Ein Schuldenerlass ist kein Almosen, sondern eine Investition in die Zukunft und Gerechtigkeit“, so Caccia weiter.

Armut als Kernproblem

Die Beseitigung der Armut müsse oberste Priorität auf der Agenda der Internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung haben. „Armut ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern eine schwere Verletzung der von Gott gegebenen Menschenwürde und ein ernsthaftes Hindernis für nachhaltige Entwicklung“, mahnte Monsignore Caccia abschließend.

Der Heilige Stuhl appellierte an die internationale Gemeinschaft, die Prinzipien von Solidarität und Gerechtigkeit stärker in den Mittelpunkt der Entwicklungsfinanzierung zu stellen. Die Herausforderungen der heutigen Welt erforderten entschlossenes Handeln, um die Menschheit aus Armut und Ungleichheit zu befreien und eine lebenswerte Zukunft zu schaffen.

(vatican news)

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07. Dezember 2024, 14:06