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Chiles Präsidentin: Kein Maulkorb für den Papst

Der Papst kann sich nach Worten von Chiles scheidender Präsidentin Michelle Bachelet bei seinem Besuch in dem südamerikanischen Land im Januar frei äußern.

Wie es bei solchen Anlässen üblich sei, habe der Papst die Freiheit, all das anzusprechen, was er für wichtig erachte, versicherte die Politikerin laut lateinamerikanischen Medienberichten vom Mittwoch. Es gebe seitens ihrer Regierung keinerlei Einschränkungen. Kürzlich hatte Boliviens Präsident Evo Morales dem Nachbarland Chile vorgeworfen, Franziskus einen Maulkorb in dem seit Jahren schwelenden Streit um einen Meereszugang verpassen zu wollen.

 

Meereszugang führte zum Streit

 

Morales ging dabei auf eine Äußerung des chilenischen Botschafters am Heiligen Stuhl, Mariano Fernandez, ein. Dieser hatte angesichts einer bevorstehenden Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag in Sachen Meereszugang Zurückhaltung gefordert. Etwaige Äußerungen des Papstes zu dieser Angelegenheit könnten „entstellt“ und instrumentalisiert werden.

Bolivien fordert von Chile einen Hafen in - oder nahe - der Stadt Iquique. Diesen Zugang zum Meer hatte Bolivien im sogenannten Salpeterkrieg (1879-1884) verloren. Der Fall beschäftigt den Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Zwischen beiden Ländern gibt es wegen des Streits seit Jahren diplomatische Spannungen.

 

Papstreise vom 15. bis 18. Januar

 

Papst Franziskus will vom 15. bis 18. Januar Chile besuchen; anschließend reist er weiter nach Peru. Die Amtszeit der sozialdemokratischen Präsidentin Bachelet endet kurz darauf. Ihr Nachfolger wird ab März der konservative Unternehmer Sebastian Pinera Echenique.

(kna)

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28. Dezember 2017, 12:53