Israel: Patriarch erhält Ehrendoktor von Hebräischer Universität
Bei einem Festakt in Jerusalem rief der Ökumenische Patriarch am Mittwochabend zum vertieften Dialog der Religionen und einer Kultur der Solidarität auf. Interreligiöser Dialog könne „Vorurteile abschaffen und zu gegenseitigem Verständnis sowie friedlicher Konfliktlösung beitragen“, sagte der 77-Jährige.
Die Welt habe in den vergangenen Jahren „eine ernsthafte wirtschaftliche, soziale und politische, mit dem Prozess der Globalisierung und ihren Auswirkungen verbundene Krise erlebt“. Die „weltweite Krise der Solidarität“ äußere sich in der Unterwerfung der Kultur unter die Wirtschaft, einem Anstieg der Armut, Migration, wachsendem religiösem Fundamentalismus und internationalem Terror sowie wachsenden ökologischen Problemen, so der Patriarch.
Den Herausforderungen könne nur gemeinsam begegnet werden. „Wir brauchen einander, wir brauchen eine gemeinsame Mobilisierung, gemeinsame Bemühungen, gemeinsame Ziele, einen gemeinsamen Geist“, so der Patriarch wörtlich. Die gegenwärtige komplexe Krise sei daher „eine Gelegenheit, Solidarität zu üben“.
Der Patriarch wandte sich ferner gegen religiös motivierte Gewalt und Fundamentalismus. Religion könne die richtige spirituelle Inspiration und Orientierung geben und „Menschen menschlich machen“. Doch leider, so die Mahnung des Patriarchen, könne sie Menschen auch fanatisieren und dehumanisieren.
(kna)
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