Russland: Orthodoxe Kirche lehnt Kalenderreform ab
„Ich finde, es ist noch nicht an der Zeit, die Frage des Kalenders zu diskutieren“, sagte der dienstälteste Metropolit Russlands, Juwenalij, am Wochenende in einem Zeitungsinterview. „Die Zweckmäßigkeit einer Änderung in diesem Bereich ist keinesfalls offensichtlich.“
Gegen eine Kalenderreform spricht dem Bischof zufolge die russische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die neuen kommunistischen Machthaber hatten in Russland 1918 den Gregorianischen Kalender eingeführt. Weil die Kommunisten zugleich die Christen verfolgten, habe die Mehrheit der Gläubigen die Übernahme des neuen Kalenders durch die Kirche als „Kompromiss mit den gottlosen Herrschern“ angesehen und daher abgelehnt.
Die russisch-orthodoxe Kirche befolgt bis heute den Julianischen Kalender und feiert Weihachten 13 Tage später als Katholiken und Protestanten - am 7. Januar des Gregorianischen Kalenders.
(kna - gs)
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