Südafrika: Mea Culpa der Kirche
„Wir fühlen das Bedürfnis, die Zeit zu bereuen, in der wir stumm geblieben oder sogar zu einem Teil des Kolonialsystems und der Apartheid geworden sind.“ Das sagte Erzbischof Stephen Brislin von Kapstadt jetzt auf der Vollversammlung der Bischofskonferenz in Pretoria.
„Die Kirche hat Menschen (durch ihr Schweigen) verletzt“, so Brislin wörtlich. Darum bitte sie jetzt alle Betroffenen um Vergebung. Brislin ist derzeit Präsident der Bischofskonferenz. Das Apartheid-Regime in Südafrika, das eine strikte Rassentrennung durchsetzte und die schwarze Bevölkerung diskriminierte, ist 1991 zu Ende gegangen.
Erzbischof Brislin sprach auch die Skandale von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen durch Priester oder Kirchenmitarbeiter an. Auch hier bitte die Kirche um Entschuldigung. „Heute arbeiten wir mit allen Kräften daran, diese Sünde zu verhindern und die Kinder zu beschützen.“
Mit Blick auf die Regierungspartei ANP sparte Brislin nicht mit Kritik. Die Korruptionsskandale der Partei hätten viele Südafrikaner „frustriert und irritiert“. Die Verantwortlichen, auch aus dem Umfeld des scheidenden Präsidenten Jacob Zuma, müssten „juristisch die Folgen tragen“.
(cath.ch - sk)
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