EU-Bischöfe: Dialog mit dem Islam verstärken
Das Statement betont die Verpflichtung der Kirche zum Dialog mit Muslimen – nicht nur auf akademischer und sozialer, sondern auch religiöser und spiritueller Ebene. „Roter Faden“ der Diskussionen in Shkoder war „die Begegnung in der Mystik“, die Notwendigkeit des „Dialogs der Spiritualität“.
Die Kontakte mit den muslimischen Gemeinschaften müssten auch auf dieser Ebene verstärkt werden, waren sich die Islam-Beauftragten der Bischofskonferenzen einig. Der innere Weg, der in die Tiefe des menschlichen Seins als dem „einzigartigen Ort des Dialogs mit Gott“ führe, mache Christen und Muslimen klar, dass sie Angehörige der selben, von Gott geschaffenen Menschheit sind.
Ausgehend von dieser Erkenntnis könne der Dialog des Lebens und der Spiritualität sich entwickeln und „Beziehungen wahrer Freundschaft und wahrer Geschwisterlichkeit“ wachsen lassen. Die Berichte aus verschiedenen Ländern hätten klargemacht, dass der Islam in Europa „plural“ ist, wird in dem Kommuniqué betont. Die Unterschiedlichkeit der islamischen Gemeinschaften bedeute auch unterschiedliche Herausforderungen für die Christen.
Der Präsident des Päpstlichen Dialogrates, Kardinal Jean-Louis Tauran, hatte in einer Botschaft an die 5. Begegnung der Islam-Beauftragten dazu eingeladen, den Islam und die Muslime „jenseits der stereotypen Vorstellungen, der Vorurteile, der von manchen Medien gezeichneten falschen Bilder, aber auch jenseits des fanatischen und gewalttätigen Verhaltens einer muslimischen Minderheit“ zu betrachten. Zugleich wiederholte der Kardinal die Forderung nach einer „klaren Haltung“ der muslimischen religiösen Autoritäten wie auch der einzelnen Muslime im Hinblick auf religiös verbrämte Gewalttätigkeit.
Man müsse sich aber daran erinnern, dass es im Islam religiöse, moralische und spirituelle Ressourcen gebe, von denen viele auch von Christen und Juden geteilt werden, so Kardinal Tauran. Christen und Muslime müssten den gegenseitigen Respekt fördern, „die Objektivität im Reden und Schreiben über die andere Religion“, das Wohlwollen, das Mitgefühl und die Barmherzigkeit, „die so zentral in der islamischen Tradition und zugleich so wichtig für Papst Franziskus“ sei.
Von beiden Seiten sei eine neue Anstrengung notwendig, um den „Diskurs des Hasses“ zu überwinden, der die Grundlage gegenseitiger Verdächtigungen, Diskriminierungen, Ressentiments und Marginalisierungen ist.
Imam Lauren Luli, Vizepräsident der albanischen islamischen Glaubensgemeinschaft, legte vor den Islam-Beauftragten der europäischen Bischofskonferenzen seine Sicht des islamischen Glaubens dar. Entscheidend sei, dass der Glaube an Gott, den Schöpfer in „guten Werken“ sichtbar werden müsse. Der Gläubige müsse sich von allen Sünden fernhalten, insbesondere auch vom Hass, der nicht nur den einzelnen, sondern die ganze Gesellschaft schädige.
(kap)
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