China: „Früher oder später…“
Ein Leitartikel der Zeitung – schon der zweite zu diesem Thema binnen weniger Tage – erklärt, zu solchen Beziehungen werde es „früher oder später“ kommen. Wörtlich heißt es in dem Leitartikel: „Papst Franziskus wird von der chinesischen Öffentlichkeit positiv gesehen. Es wird damit gerechnet, dass er die Beziehungen China-Vatikan vorwärtsbringen und durch seine Weisheit die damit zusammenhängenden Probleme lösen wird.“
Herausgeber der „Global Times“ ist die offizielle Tageszeitung der kommunistischen Partei, aber das Blatt gilt nicht als offizielle Stimme der Partei oder der Regierung in Peking. Der Leitartikel spricht mit Blick auf die Verhandlungen zwischen Peking und dem Vatikan von einem „schwierigen Prozess“. „Doch die überwältigende Zahl der Nicht-Katholiken in China war nie stark gegen den Vatikan eingestellt. Die chinesische Öffentlichkeit respektiert jeden Papst." Peking zeige in den Gesprächen mit dem Vatikan viel „Geduld“.
Der frühere Bischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen, hat den Vatikan letzte Woche vor zu weitgehenden Zugeständnissen an Peking gewarnt. Die beiden am heftigsten umstrittenen Punkte zwischen dem Vatikan und China betreffen je einen religiösen und einen politischen Aspekt. Zum einen geht es um die Frage, wer für China die Bischöfe ernennen darf, zum anderen um die Anerkennung von Taiwan als eigenem Staat durch den Heiligen Stuhl; China betrachtet die Insel als abtrünnige Region. Taiwan ist nach Angaben der „Global Times“ „nicht die Hauptsorge Pekings bei diesen Verhandlungen“.
Bereits am 2. Februar hatte die Zeitung geurteilt, die Pekinger Führung halte zwar „an ihren Prinzipien in der Frage der Bischofsernennungen fest“. Doch das bedeute „keineswegs, dass es in dieser Frage keinen Verhandlungsspielraum“ gebe. Seit 1951 bestehen zwischen dem Vatikan und der Volksrepublik China keine diplomatischen Beziehungen mehr.
(vatican news – sk)
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