Kolosseum in Rot Kolosseum in Rot 

Rom: Kolosseum in Rot erinnert an Blut heutiger Märtyrer-Christen

Um an die verfolgten Christen in aller Welt zu erinnern, wird das Kolosseum in Rom am kommenden Samstagabend um 18 Uhr in blutrotes Licht getaucht. Zur gleichen Zeit erstrahlen auch zwei Kirchen in Syrien und dem Irak in Rot, die maronitische Sankt-Elias-Kathedrale von Aleppo und die Paulskirche in Mossul.

Die Initiative zur Bewusstseinsbildung über heutige christliche Märtyrer geht auf das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ zurück.

Der EU-Sondergesandte für die Förderung der Religionsfreiheit, Jan Figel, unterstützt die Initiative. Damit könne es gelingen, „Verständnis zu wecken und die Herzen der Menschen zu öffnen; Interesse für das Thema der Religionsfreiheit zu wecken und mehr Solidarität mit denen zu zeigen, die aus diesem Grund leiden", so Figel. Die Entwicklungen bei der Religions- und Glaubensfreiheit seien „alarmierend". 75 Prozent der Weltbevölkerung lebten „in Ländern, in denen schwere oder selbst schwerste Verletzungen dieses grundlegenden Rechtes vorkommen“. Die Tendenz werde immer schlimmer, bis hin zum Völkermord.

Magdalena Santoro, eine Schwester von Don Andrea, einem in der Türkei am 5. Februar 2006 ermordeten italienischen Priester, sagte laut Aussendung zur Kolosseum-Aktion, auch der Schwund des Christentums in Europa sei eine große Sorge: „Wenn mein Bruder schon wegen der wenigen Christen, die es in der Türkei noch gibt und die unter ernsthaften Einschränkungen ihrer Glaubenspraxis leiden, besorgt war, so war er es noch mehr wegen des mangelnden Glaubens im Westen. 'Ihr wisst nicht, was ihr verliert', sagte er uns jedes Mal, wenn er uns in Italien besuchte."

Unter den Rednern: der Ehemann von Asia Bibi

 

Zur Beleuchtung des Kolosseums werden hochrangige Vertreter der Kirche und der Politik erwartet wie Kardinal Mauro Piacenza, der internationale Präsident von Kirche in Not und der Präsident des Europäischen Parlamentes, der Italiener Antonio Tajani. Unter den Zeugen, die bei der Aktion das Wort ergreifen werden, Ashiq Masih und Eisham Ashiq, Ehemann und Tochter von Asia Bibi. Die Katholikin aus Pakistan ist seit 2009 wegen angeblicher Beleidigung des Propheten Mohammed inhaftiert und wurde zum Tode verurteilt.

Die blutrote Beleuchtung zur Erinnerung an christliche Märtyrer unserer Tage hatte Kirche in Not bereits an anderen Monumenten realisiert: am römischen Trevi-Brunnen, dem Westminster-Palast in London, der Christusstatue in Rio de Janeiro, der Basilika Sacre-Coeur in Paris und der Kathedrale von Manila.

(vatican news/kap – gs)

 

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20. Februar 2018, 14:29