Bosnien-Herzegowina: Emigration größtes Problem
„In Europa werden wenig Kinder geboren, die Bevölkerung altert und braucht Arbeitskräfte aus dem Balkan – aber wer bleibt denn noch hier?“, klagte Kardinal Vinko Puljic, Erzbischof von Sarajewo, bei der Abschlusssitzung der Bischofsversammlung. Viele Gläubige würden sich eine bessere Zukunft außerhalb Bosnien-Herzegowinas erhoffen. Allein aus Herzegowina waren im vergangenen Jahr ungefähr 5.000 Christen ausgewandert.
Über das Problem der Emigration wurde bei der Versammlung viel disktutiert. Ende April wird in Travnik ein Treffen stattfinden, das sich ausschließlich diesem Thema widmen und Vertreter aller Diözesen zusammenbringen wird. „Wir versuchen, als Kirche unser Möglichstes zu tun“, sagte Ratko Peric, Bischof von Mostar, „aber wir können nicht all das ausgleichen, was eigentlich der Staat tun müsste.“
Die Situation sei viel zu komplex. Im Oktober sollen die nächsten Wahlen in Bosnien-Herzegowina stattfinden. Die Bischöfe erhoffen sich mit Blick auf die Wahlen, dass die politischen Autoritäten den Dienst am Bürger in das Zentrum ihrer Bemühungen stellen werden. Sie wünschen sich gleiche Rechte für alle und die Respektierung der menschlichen Grundrechte.
(sir – vn)
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