Syrien/Irak: Auf Europa könnte eine weitere Flüchtlingskrise zukommen
Die zunehmenden Niederlagen des sogenannten islamischen Staates (IS) und der damit verbundene Niedergang ihres selbsternannten Kalifats in Syrien und dem Irak führt dazu, dass Anhänger der Gruppierung zunehmend in der afrikanischen sub-Sahara nach neuen Mitgliedern suchen. Das könnte, so David Beasley, Vorsitzender der Food Agency der Vereinten Nationen, zu einer erneuten Flüchtlingskrise nach Europa führen.
Beasley erklärt, viele Menschen seien aus Syrien in die Sahelzone geflohen – eine Übergangszone die sich vom Wüstengebiet im Nordosten des Kontinents bis zur Feuchtsavanne im Südwesten erstreckt. 500 Millionen Menschen leben in dieser Region, zur der unter anderem Burkina Faso, dem Tschad, Niger, Mali und Mauretanien gehören. Dürren und Überschwemmungen machen diese Region ohnehin schon instabil. Die Einwohner sind nun zusätzlichen enormen Schwierigkeiten ausgesetzt, für die der IS in Kooperation mit al-Qaida, al-Shabab und Boko Haram verantwortlich ist.
Beasley warnt die Staatschef der europäischen Länder, dass diese Situation in einer noch größeren Flüchtlingskrise resultieren könnte, wenn Europa nicht für Stabilität und Nahrungsmittel in der Region sorgt. Der IS käme nun in eine sehr fragile Region, destabilisiert durch den Klimawandel und die bisherige Regierung. Sie infiltrieren diese Region, rekrutieren neue Kämpfer, wobei sie Nahrung als eine Waffe missbrauchen, um die Region weiter zu destabilisieren und für Massen-Migration nach Europa zu sorgen, so Beasley gegenüber der Agentur Associated Press. So wird den Menschen Nahrung vorenthalten, bis sie sich entscheiden, Teil des IS oder von al-Qaida zu werden, berichten Betroffene.
(ap – nv)
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