Zentralafrika: Bischof verurteil sexuelle Ausbeutung an Frauen durch Blauhelme
„Sie sind verzweifelt, sie sterben am Hunger“, schilderte Bischof Juan-José Aguirre Muñoz in einem Bericht der Vatikan-Agentur Fides. Einige junge Mädchen im Teenageralter seien infolge des Missbrauchs schwanger. Sie sähen keine andere Möglichkeit, um an Essen für sich und ihre Familie zu kommen, als ihren Körper zu verkaufen.
Die rund 2000 Muslime hatten im Garten des Priesterseminars Unterschlupf gefunden, als sie vor den als „christlich“ definierten Anti-Balaka-Milizen flüchteten. Um sie zu schützen, zog die UNO einen Sicherheitsgürtel rund um das Seminar. Auf dem Gelände gibt es Wasser, aber kein Essen.
Er habe den UNO-Generalsekretär Antonio Guterres, als dieser Bangassou besuchte, über die Vergewaltigungen informiert, fuhr der Bischof fort. Daraufhin habe die UNO zwar eine Untersuchung eingeleitet, aber geschehen sei bisher nichts. Bereits 2015 seien kongolesische Blauhelm-Soldaten in Bangassou des Dienstes verwiesen worden, weil sie Linsenpakete gegen Sex verkauften.
Die UN-Mission in der Zentralafrikanischen Republik hatte bereits früher mitgeteilt, sie sei den Hinweisen des Bischofs nachgegangen, habe aber keine Beweise gefunden. Bischof Aguirre nahm aus Erschöpfung eine Auszeit in seinem Heimatland Spanien und kehrt soeben nach Zentralafrika zurück, berichtet fides.
(fides – nv)
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