Kardinal Pell: Anhörung in Melbourne beendet
Wie die italienische Nachrichtenagentur ansa am Donnerstag berichtet, hätte die mit den Ermittlungen betrauten Polizisten bei den Befragungen eingeräumt, den Kardinal nicht um Einblick in seine persönlichen Aufzeichnungen und Tagebücher gebeten zu haben. Außerdem hätten sie es versäumt, in der St.-Patricks-Kathedrale von Melbourne Auskunft über die Aufenthalte Pells in der Kirche zu verlangen.
In der Sakristei des Gotteshauses, so einer der erhobenen Vorwürfe gegen den Kardinal, habe er sich 1996 nach der Sonntagsmesse, noch im Messgewand, minderjährigen Choristen unsittlich genähert. Wie die Verteidigung Pells vorbrachte, ergebe sich aus den Archiven der Kirche, dass Pell im Jahr 1996 nur zweimal, jeweils im Dezember, als Erzbischof von Melbourne die Sonntagsmesse gefeiert habe. Wie der Verteidiger des Kardinals anfügte, hätten mehrere Chorknaben übereinstimmend ausgesagt, dass Pell bei diesen Gelegenheiten nie allein anzutreffen gewesen sei. Er sei entweder in Begleitung von Kirchenangestellten gewesen, die ihm beim An- und Ausziehen der Messgewänder behilflich gewesen seien, oder habe sich nach der Messe am Ausgang der Kirche mit Gläubigen unterhalten.
Einzelheiten zu den Vorwürfen gegen Kardinal Pell wurden bislang nicht offizell bekannt gegeben.
(ansa - cs)
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