Indien: Aufruf zu religiöser Toleranz
Führer von buddhistischen, christlichen, hinduistischen, jainischen, muslimischen und Sikh-Gemeinschaften versammelten sich am 5. April im westlichen Bundesstaat Goa, um ihre Besorgnis über die Spannungen in verschiedenen Regionen des Landes zum Ausdruck zu bringen. „Wir wenden uns entschieden gegen jeden, der individuelle Entscheidungen kontrollieren will. Niemand darf aufgrund seiner Religion, Region oder Gemeinde als antinational oder nicht-patriotisch eingestuft werden“, heißt es in einer Erklärung, die am Ende des von katholischen Priestern initiierten Treffens in Zusammenarbeit mit der indischen Bischofskonferenz abgegeben wurde.
Gegen politische Manipulation
Jeder Inder hat seine eigene Würde, verdient Respekt und das Recht zu entscheiden, was er isst, wen er heiratet und welchen Glauben er leben will, so die Versammlung. Diese Stellungnahme nimmt indirekt Bezug auf hinduistische Gruppen, die Christen, Muslimen und sozial armen Dalit-Gruppen Beschränkungen auferlegen wollen.
Sushil Goswamy Maharaj, ein Vertreter der Hindus, sagte, dass es einer Beleidigung gleichkomme, einen Nicht-Hindu als Nicht-Inder zu bezeichnen. „Wenn heute eine Religion keine andere ertragen kann, dann kann Indien nicht vorwärts gehen", warnte er.
Im Jahr 2019 werden in Indien Wahlen stattfinden, denen bereits jetzt religionsbedingte Spannungen vorausgehen. Einigen Medien zufolge werden diese Spannungen politisch manipuliert, um Menschen nach Religion und Kaste zu spalten und sie so politisch zu beeinflussen.
(ucanews - jg)
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