Indien: Bischöfe verurteilen Gewalt gegen Frauen
Tiefen Schmerz äußern die katholischen Bischöfe Indiens angesichts der zunehmenden Zahl an gewaltsamen Übergriffen auf Frauen. „Wir verurteilen diese aufs Schärfste“, schreiben die Bischöfe. Diese „feige Aktionen“ hätten „große Schande über unser Land gebracht“.
Die Wortmeldung der indischen Kirche erfolgt im Rahmen von zunehmenden Protesten in mehreren Städten; sie reagieren auf Fälle von Gewalt in den Bezirken Unnao und Kathua, im Norden Indiens. In Kathua wurde ein achtjähriges Mädchen von acht Männern vergewaltigt und ermordet, in Unnao wurde eine 17-Jährige Opfer einer Vergewaltigung. Sie versuchte anschließend, sich selbst das Leben zu nehmen; ihr Vater starb an Verletzungen, die er bei dem Angriff auf seine Tochter erlitt. In beiden Fällen sind Politiker die Hauptverdächtigen.
Die Bischöfe unterstrichen, dass diese Zwischenfälle, „noch bedauerlicher“ seien, weil sie einigen Teilen der Gesellschaft als gerechtfertigt erschienen. Da seien „Menschen, die die Rechtsstaatlichkeit unterstützen sollten, zu mutmaßlichen Verantwortlichen oder Verteidigern des Unaussprechlichen geworden“.
Die Proteste im ganzen Land zeigen nach Ansicht der Bischöfe immerhin, dass „wir keine seelenlose Nation sind“. Regierungsangaben zufolge wurden alle 2016 40.000 Fälle von Vergewaltigung angezeigt, im Vergleich zu 25.000 Anzeigen 2012. Hinzu kommen weitere Fälle, die nie zur Anzeige gebracht wurden.
(vatican news – nv)
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