Kanada: Melkitischer Bischof weiht verheirateten Priester
In der griechisch-katholischen melkitischen Kirche in Kanada wird zu Pfingsten erstmals ein verheirateter Mann zum Priester geweiht. Der für ganz Kanada zuständige melkitische Bischof von Saint Sauveur-Montreal, Ibrahim M. Ibrahim, wird den Diakon Fadi Nohra zum Priester weihen, wie die Stiftung Pro Oriente am Freitag berichtet. Papst Franziskus hat 2014 die Bestimmung aufgehoben, wonach die „unierten“ katholischen Ostkirchen nur in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten, nicht aber in der Diaspora, verheiratete Männer zu Priestern weihen dürfen.
Bischof Ibrahim stammt aus dem Libanon und wurde selbst 1987 zum Priester geweiht. Er war als Pfarrseelsorger in Cleveland (Bundesstaat Ohio), als „Protopresbyter“ (Dechant) für die melkitischen Gemeinden im Bereich der Großen Seen und als Regionaloberer des „Basilian Salvatorian Order“ tätig. 2003 wurde er Bischof.
Das Ringen um das Recht der katholischen Ostkirchen, auch außerhalb ihrer ursprünglichen Verbreitungsgebiete verheiratete Männer zu Priestern weihen zu dürfen, hatte in den letzten 50 Jahren zu scharfen Auseinandersetzungen geführt, zum Beispiel in Polen. Die Situation dort war besonders diffizil, weil die „unierten“ Ukrainer in Polen geltend machen konnten, dass die Gebiete in Galizien, aus denen sie im Zug der von den kommunistischen Behörden in den späten vierziger Jahren angeordneten „Aktion Weichsel“ in die „wiedererworbenen Westgebiete“ umgesiedelt wurden, integraler Bestandteil des ursprünglichen ukrainischen Siedlungs- und Kirchengebiets waren.
(kap - cs)
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