Syrien: Wird der Krieg je enden?
Chbeir ist inzwischen überzeugt, dass es den Kriegsparteien nicht mehr darum geht, Frieden herbeizuführen. „Viele Menschen in Syrien denken, dass der Krieg nie enden wird. Es scheint den Großmächten vor allem darum zu gehen, dass der Konflikt immer weiter besteht.“
An eine innersyrische Lösung glaubt Chbeir nicht mehr: „Das Ende des Syrienkriegs liegt in der Hand der internationalen Gemeinschaft, insbesondere bei Russland, den Vereinigten Staaten, China und Europa.“ Der seit nunmehr sieben Jahren andauernde Krieg habe nicht nur unzählige Menschenleben gefordert, sondern auch eine Verelendung weiter Bevölkerungsteile mit sich gebracht. In seiner Bischofsstadt Tartus liege die Arbeitslosenquote bei 30 Prozent, in anderen Landesteilen bei 60 Prozent. „Und die Menschen, die Arbeit haben, verdienen kaum mehr als 60 US-Dollar im Monat.“ Hinzu komme die fortwährende Geldentwertung.
Hilfe aus dem Ausland unabdingbar
Durch die Lage am Mittelmeer ist Tartus eine wichtige Anlaufstelle für Vertriebene und Geflüchtete. Für Chbeir stehen die Unterstützung für Kinder und Jugendliche im Vordergrund, denn viele hätten aufgrund des Krieges und der Flucht keine Schule besuchen können. Seine Diözese habe allein im Februar 900 Schul- und Studienstipendien bezahlt, 2000 Lebensmittelpakete verteilt, 800 Mietbeihilfen geleistet, und über 100 Operationen für Kriegsverletzte finanziert. „Kirche in Not“ unterstützt das Bistum dabei.
Die Hilfe aus dem Ausland hält der Bischof für unabdingbar. „Ohne ,Kirche in Notʼ könnten wir unsere Arbeit nicht tun: Den Menschen helfen, in Syrien zu überleben.“ ‚Kirche in Not‘ ist ein internationales katholisches Hilfswerk.
(pm – jg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.