Indonesien: Regierung bleibt bei Regeln für Islam-Prediger
Die neue Linie diene „dem Wohl der Muslime und der Nation“, zitierte am Mittwoch der asiatische katholische Pressedienst Ucanews einen Sprecher des Religionsministeriums.
Islamische Prediger müssten für eine Zulassung die vom Ministerium gesetzten Lehrstandards erfüllen, Erfahrung als Prediger nachweisen und sich der Bewahrung der nationalen Einheit verpflichten. Die Liste der zugelassenen Prediger werde mit dem Rat des Islamgelehrten, dem höchsten islamischen Gremium Indonesiens, abgestimmt.
Indonesien hat die höchste muslimische Bevölkerungszahl der Welt. Seit Jahren herrscht dort ein gesellschaftlicher Streit um die islamische Identität des Landes. Islamistische Hardliner, auch aus Saudi-Arabien unterstützt, fordern die Abschaffung der säkularen Verfassung und die Umwandlung Indonesiens in einen Gottesstaat. Mit zwei Großdemonstrationen gegen die säkulare Ordnung, an denen Ende 2017 mehrere Hunderttausend Menschen teilnahmen, hatten sich die radikalen Muslime endgültig als politische Kraft etabliert. Seitdem geht Indonesiens Regierung verstärkt mit Polizei, schärferen Gesetzen und dem Verbot radikaler islamischer Organisationen gegen sie vor.
(kna - cs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.