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Muslimischer Gläubiger in einer indonesischen Moschee Muslimischer Gläubiger in einer indonesischen Moschee 

Indonesien: Regierung bleibt bei Regeln für Islam-Prediger

Islamistische Gruppen hatten gefordert, dass das Religionsministerium eine Liste staatlich zugelassener Prediger und islamischer Religionslehrer zurücknehmen solle. Die Registrierung „qualifizierter“ Prediger wurde nach den Selbstmordanschlägen auf drei Kirchen in der Stadt Surabaya Mitte Mai als Maßnahme gegen die Verbreitung radikalislamischer Lehren eingeführt.

Die neue Linie diene „dem Wohl der Muslime und der Nation“, zitierte am Mittwoch der asiatische katholische Pressedienst Ucanews einen Sprecher des Religionsministeriums.

Islamische Prediger müssten für eine Zulassung die vom Ministerium gesetzten Lehrstandards erfüllen, Erfahrung als Prediger nachweisen und sich der Bewahrung der nationalen Einheit verpflichten. Die Liste der zugelassenen Prediger werde mit dem Rat des Islamgelehrten, dem höchsten islamischen Gremium Indonesiens, abgestimmt.

Indonesien hat die höchste muslimische Bevölkerungszahl der Welt. Seit Jahren herrscht dort ein gesellschaftlicher Streit um die islamische Identität des Landes. Islamistische Hardliner, auch aus Saudi-Arabien unterstützt, fordern die Abschaffung der säkularen Verfassung und die Umwandlung Indonesiens in einen Gottesstaat. Mit zwei Großdemonstrationen gegen die säkulare Ordnung, an denen Ende 2017 mehrere Hunderttausend Menschen teilnahmen, hatten sich die radikalen Muslime endgültig als politische Kraft etabliert. Seitdem geht Indonesiens Regierung verstärkt mit Polizei, schärferen Gesetzen und dem Verbot radikaler islamischer Organisationen gegen sie vor.

(kna - cs)

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30. Mai 2018, 12:54