Italien: Neuer Großmeister der Malteser vereidigt
Der 73-jährige studierte Archäologe und Kunsthistoriker Dalla Torre ist der 80. Großmeister des Ordens. Seit April 2017 leitete er die Malteser nach einer schweren Führungskrise als Statthalter. Die Wahl zum Großmeister gilt auf Lebenszeit. Nach dem Schwur vor dem Wahlgremium, dem Großen Staatsrat, erhielt Dalla Torre vom Großkomtur Ludwig Hoffmann von Rumerstein das Kollar des Großmeisters umgelegt. Darauf erklärte Großkanzler Albrecht von Boeselager den Großen Staatsrat für beendet.
Im Anschluss an die Messe zur Amtseinführung wurde die Flagge des Großmeisters wieder an dessen Amtssitz gehisst. Erster Termin Dalla Torres ist ab Freitag die 60. internationale Pilgerreise des Malteserordens nach Lourdes. Der vorige Großmeister, der Brite Matthew Festing (68), war Anfang 2017 auf Druck von Papst Franziskus zurückgetreten. Vorausgegangen waren Turbulenzen an der Spitze des Ordens. Der Souveräne Malteserorden ist dem Heiligen Stuhl unterstellt und zugleich ein eigenes Völkerrechtssubjekt. Dieser Status verschafft ihm einzigartige Zugänge auf politischer und diplomatischer Ebene und soll Unabhängigkeit in Konflikten gewährleisten. Derzeit unterhält der Malteserorden diplomatische Beziehungen zu 107 Staaten; zu ihnen gehört seit Ende 2017 auch Deutschland.
(kna - mg)
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