Russland: Fußball, Freude… und Menschenrechte
Mario Galgano – Vatikanstadt
Oleg Sentsow ist ein ukrainischer Regisseur von der Krim. Als vor vier Jahren die „Grünen Männchen“ – mittlerweile stellte sich heraus, dass es sich um russische Soldaten handelte – die Krim einnahmen, um die Halbinsel für Russland zu annektieren, da stellte sich Sentsow dagegen. Er wurde verhaftet und landete in Russland hinter Gittern. Ihm wurden „Aufstand und rechtsnationalistische Einstellung“ vorgeworfen.
Nun ist er in Sibirien inhaftiert und seit Mai im Hungerstreik. Auf sein Schicksal macht Delius aufmerksam. Sentsow sei eines der vielen Beispiele für die Missachtung der Menschenrechte in der Russischen Föderation.
„Putin will die WM nutzen, um sein Image aufzubessern“
Westliche Politiker könnten und sollten Druck auf Putin ausüben, der die WM als Bühne benutze, um nur die schönen Seiten Russlands zu zeigen. Bei der Missachtung der Menschenrechte gehe es – wie im Fall Sentsow – um die Einschränkung von Presse- und Meinungsfreiheit, sagt Delius. Dies sei nicht hinnehmbar.
Gerade die Lage auf der Halbinsel Krim sei schlimm. „Putin will die WM nutzen, um sein im Ausland angeschlagenes Image aufzubessern“, so Delius. „Denn die implizite Botschaft ist, dass man ohne Folgen völkerrechtswidrig eine Region wie die Krim militärisch besetzen oder von seinen Soldaten eine Verkehrsmaschine mit 298 Passagieren abschießen lassen kann, um sich wenige Jahre später als Gönner der Sportwelt und Förderer des internationalen Friedens und der Völkerverständigung feiern zu lassen.“
Wo bleibt das Engagement für die getöteten Zivilisten?
„Es ist irritierend, dass Innenminister Horst Seehofer zur WM nach Russland reisen will. Wo bleibt nach der Durchsetzung der Kreuzpflicht für alle Landesbehörden Bayerns das christliche und moralische Engagement der CSU für die fast 300 Zivilisten, die nach Erkenntnissen eines unabhängigen internationalen Expertenteams beim Abschuss ihres Flugzeuges vor vier Jahren durch eine Rakete des russischen Militärs getötet wurden? Allein das Gedenken an die dabei getöteten achtzig Kinder sollte alle Reisepläne zu Putins Festspielen verbieten“, forderte Delius in einer vor kurzem veröffentlichten Stellungnahme.
(pm/vatican news)
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