USA: Bischöfe halten an „Wähler-Leitfaden“ fest
Statt einer Neufassung soll der Leitfaden nun um einen Brief und ein Video ergänzt werden. Darin sollen auch das Denken und die Lehre von Papst Franziskus eine Rolle spielen.
1976 wurde das Dokument erstmals veröffentlicht, seitdem schreiben die US-Bischöfe traditionell jeweils ein Jahr vor einer Präsidentschaftswahl ihren Hirtenbrief „Forming Consciences for Faithful Citizenship“ („Gewissensbildung für eine treue Staatsbürgerschaft“) mit einer aktualisierten Einleitung und Ergänzungen zu inhaltlichen Positionen der Bischofskonferenz. Das nächste Mal wird das im kommenden Jahr mit Blick auf die Präsidentschaftswahl 2020 der Fall sein.
Keine Wahlempfehlung
Mit dem Dokument gibt die Bischofskonferenz keine Empfehlung zur Wahl einer Partei ab. Im Grundgerüst des Schreibens wird die Verantwortung katholischer Wähler für das Gemeinwohl beschrieben und - u.a. unter Hinweis auf Prinzipien der katholischen Soziallehre und die Morallehre der Kirche - versucht, die Gläubigen bei ihrer Gewissensbildung unterstützen.
Bei einer ausführlichen Debatte in Fort Lauderdale sagte der von Franziskus zum Kardinal ernannte Erzbischof von Chicago, Blase Cupich, es sei „eine verpasste Gelegenheit und ein großer Fehler, wenn wir nicht mit einem gänzlich neuen Dokument vorangehen“.
Der Bischof von San Diego, Robert McElroy, sagte hingegen, die Kirche befände sich in einer „komplett anderen Zeit“ als der, aus der „Faithful Citizenship“ stammt: „Wir erleben den größten Anschlag auf die Rechte von Einwanderern seit 50 Jahren. Wir leben in einer Nation mit rassischen und geografischen und regionalen Spaltungen, in der farbige Menschen sich als Opfer institutioneller Benachteiligung sehen“.
Gleichzeitig würden die rechtlichen und politischen Institutionen unterminiert: „Wir müssen uns zu diesen Dingen als Bischöfe äußern.“
(kna – mg)
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