Indien: „Hexenjagd“ auf christliche Einrichtungen
Regierungsbeamte von der hinduistisch nationalistischen Partei BJP durchsuchten in den vergangen Tagen christliche Einrichtungen im Bundesstaat Jharkhand und darüber hinaus, insbesondere Häuser der Mutter-Teresa-Schwestern. „Die Regierung zielt darauf ab, uns und unsere Einrichtungen zu diffamieren“, sagte Telesphore Bilung, Weihbischof von Ranchi gegenüber ucanews. „Damit will die Regierung beweisen, dass Christen und ihre Institutionen an illegalen Handlungen beteiligt sind“.
Böswilliges Motiv der Angriffe
Laut dem Ordensmann Peter Martin brachten Polizisten 22 Kinder aus einem Kinderheim der Missionare der Nächstenliebe in eine Einrichtung der Regierung. Der Pater ist gleichzeitig auch Anwalt, der den Nonnen in rechtlichen Fragen hilft. Er gab bekannt, kirchliche Führer planten, vor Gericht zu ziehen, um den Schikanen ein Ende zu setzen. Abhraham Mathai, Präsident der „Indian Christian Voice“, forderte die Justiz auf, den Angriffen auf die Schwestern ein Ende zu bereiten. Sie seien „auf böswillige Motive ausgerichtet, um die bewundernswerte Arbeit der Missionarinnen der Nächstenliebe zu diskreditieren“.
Christliche Amtsträger behaupten, seit der Machtübernahme der BJP-Regierung 2014 verstärkten hinduistische Gruppen ihre Bemühungen, Indien zu einer ausschließlich hinduistischen Nation zu machen.
Die Polizei ermittelt gegen eine Schwester der Missionarinnen der Nächstenliebe und eine Mitarbeiterin wegen Verdachts auf Menschenhandel. Die beiden sollen ein Baby an ein adoptionswilliges Paar verkauft haben. Das örtliche Jugendamt hatte den Fall ins Rollen gebracht, als aus einem Heim der Missionarinnen ein Neugeborenes verschwand.
Die Waisenhäuser der Missionarinnen der Nächstenliebe hatten vor einigen Jahren ihr Adoptionsprogramm beendet, als Indien Adoptionen durch Einzelpersonen gesetzlich erlaubte.
(cath.ch – bw)
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