Kardinal Tobin: „Papst Franziskus strebt größere Synodalität an“
Christine Seuss und Paul Samasumo - Vatikanstadt/Addis Abeba
Auf Bitte der Bischöfe sprach Kardinal Tobin vor dem Plenum der AMECEA über Papst Franziskus und Synodalität. „Das Thema, über das ich sprechen sollte, war das Lehramt von Papst Franziskus, was mich wirklich in Schwierigkeiten gebracht hat“, vertraute er unserem Kollegen vor Ort an, denn dieses sei „so ein breites und reiches Feld“, dass er ihm schwerlich hätte gerecht werden können, so Tobin.
„Also habe ich beschlossen, einen Aspekt herauszuziehen, über den man vielleicht nicht allzu oft hört, nämlich die Synodalität. Das ist der größere Respekt für Dialog und Beratung innerhalb der Kirche, der jeden getauften Christen als mitverantwortlich für die Mission der Kirche sieht und ebenso dem Heiligen Geist seinen Platz einräumt, durch den der Heilige Geist also sprechen kann.“
Und diese Synodalität, so die Überlegung des Kardinals, spiegele sich in gewisser Weise auch in der Kirche und Kultur Afrikas wider, die zwar ein „Oberhaupt“ oder einen „Chief“ kenne, der sich jedoch mit den Älteren und der gesamten Gemeinschaft berate, bevor er eine Entscheidung treffe. „Und ich denke, Papst Franziskus ermutigt Bischöfe, auf den jeweils anderen zu hören. Und das habe ich versucht, den Bischöfen hier zu vermitteln.“
Eine Synodalität also, die über das gelegentliche Zusammentreten der Bischöfe zu ihren Synoden herausgehe, unterstreicht der Kardinal. „Was der Papst will, ist eine größere Synodalität auf allen Ebenen der Kirche“, egal ob es sich dabei um Gemeinderäte in den einzelnen Diözesen handele oder eine weltweite Bischofssynode, so Tobin mit Blick auf die kommende Weltbischofssynode zum Thema Jugend, die im Oktober im Vatikan stattfinden wird.
Das Komitee, das Tobin leitet, stellt unter anderem Gelder für Evangelisierungsprojekte zur Verfügung. Auch in diesem Fall wird Wert auf den Dialog gelegt, denn, so erläutert der Kardinal, diese Mittel werden nicht von einzelnen Bischöfen angefragt, sondern müssen vielmehr über die Bischofskonferenzen beantragt werden. „Dies gibt den Bischöfen der einzelnen Länder die Möglichkeit, ihre Prioritäten zu diskutieren und stärkt damit auch die Bischofskonferenzen“.
(vatican news)
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