Katholische Schule im Libanon für syrische Flüchtlinge Katholische Schule im Libanon für syrische Flüchtlinge 

Libanon: Ohne Geld vom Staat müssen katholische Schulen schließen

Nicht nur Hamburg: Die katholischen Schulen in Libanon können für das neue Schuljahr etliche Einrichtungen nicht garantieren. 500 Lehrer haben bereits ihre Stelle verloren. Grund für die finanzielle Krise der katholischen Bildungseinrichtungen sind die fehlenden Zuschüsse vom Staat, der seit vier Jahren keine Gelder mehr bezahlt.

Mario Galgano und Timothée Dhellemmes - Vatikanstadt

Die Situation ist angespannt, etliche Schüler könnten zu Beginn des neuen Schuljahres nach den Sommerferien vor verschlossenen Türen stehen. Das sagt im Gespräch mit Vatican News Boutros Azar, Generalsekretär für die katholischen Bildungseinrichtungen im Libanon: „Der Staat kommt seinen Pflichten nicht bei, denn die Behörden weigern sich, die versprochenen Subventionen an die katholischen Schulen zu bezahlen - und das seit Herbst 2014. Ein Gesetz besagt aber, dass Privatschulen zweimal im Jahr, und zwar im April und Juli, vom Staat Subventionen erhalten sollen. Wo bleibt das Geld? Falls sich die Situation nicht ändert, wird die Mehrheit der Schüler das neue Schuljahr gar nicht anfangen können.“

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Bald Schulgeld, um Lehrer zu bezahlen?

 

Hinzu komme noch, dass die libanesische Regierung vor einem Jahr im Parlament durchgesetzt hat, dass Lehrer 50 Prozent mehr Lohn erhalten sollen. Das gelte auch für Privatschulen.

„Allerdings heißt das bei uns, dass die Eltern mehr Schulgeld bezahlen müssen, weil es für uns gar nicht möglich ist, die Lehrer dementsprechend zu entlohnen“, erläutert Azar. Die Vertreter der katholischen Kirche im Libanon stehen aber nicht still, versichert der Generalsekretär des Bildungswesens:

„Wir haben an zwei Treffen teilgenommen, bei der wir mit Vertretern der staatlichen Behörden gesprochen haben. Unser Anliegen war es, dass der Staat zumindest die bisherigen Löhne der Lehrer bezahlt. Der maronitische Patriarch (Bechara Boutros Rai, Anm. d. Red.) sowie andere Bischöfe setzen sich seit 2012 für faire Bedingungen für katholische Schulen im Libanon ein. Viele Privatschulen erhalten Hilfe vom Ausland – vor allem von arabischen Staaten – wir jedoch nicht. Wir sind auf uns selbst gestellt und bezahlen sogar als Einrichtung Steuern an den Staat, damit wir unterrichten können.“

Es sei traurig, wenn Schulen geschlossen werden müssten und deshalb hoffe er, dass der libanesische Staat bald intervenieren werde und den katholischen Schulen finanziell helfe.

(vatican news)

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19. Juli 2018, 10:53