Nicaragua: „Verfolgung verbindet das Volk“
Mario Galgano und Patricia Ynestroza – Vatikanstadt
Vertreter der Kirchen würden gezielt verfolgt, wie es bereits 1980 in Nicaragua geschah, so Avilés Cantón in einem Interview am Freitag mit dem katholischen Sender „Canal Católico de Nicaragua“. „Es findet derzeit kein Krieg statt, doch die Regierung versucht, so wie damals die Kirche zu instrumentalisieren. Die Priester hingegen beten für ihre Verfolger, ohne zu vergessen, dass die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit wichtig ist“, so der Generalvikar.
Falsche Anschuldigungen gegen Kirche
Die Kirche trage nicht zur Eskalation der Gewalt bei. „Wir verstecken keine Waffen, wie uns Präsident Ortega vorwirft. Das sind falsche Anschuldigungen. Die Kirche in Nicaragua hilft all jenen, die Schutz brauchen. Wir zeigen auch den Weg auf, um aus der Krise zu kommen. Dazu zählt die sofortige Waffenruhe und die Entwaffnung der Paramilitärs. Doch der Friedensprozess steht im Augenblick still, weil der Wille von Seiten der Regierung fehlt, diesen Weg einzugehen.“
Bisher sind mindestens 450 Menschen bei den Protesten gegen die Regierung getötet worden. Von rund 600 Menschen fehlt jegliche Spur. „Im Augenblick bleibt die Situation kritisch, doch die Repression der Regierung vereint das Volk umso mehr. Die Kirche bemüht sich um den Weg des Dialogs und wird dabei unterstützt von Papst Franziskus“, so Monsignor Avilés.
(vatican news)
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