Philippinen: Bischöfe gegen Verfassungsänderungen
Zwar sei der aus dem Jahr 1987 stammende Text sicher „nicht perfekt“, doch sollte er „nicht gerade jetzt“ geändert werden – „nicht von dem jetzigen Kongress und dem jetzigen Präsidenten“. Das sagte er der Nachrichtenagentur fides.
Duterte schiebe das Thema Föderalismus nach vorne, um sich „hinter diesen Nebelkerzen die totale Kontrolle über das Land“ zu sichern. „Wir kennen zwar noch nicht den genauen Wortlaut der Verfassungsänderung, aber wir kennen die Leute, die sie vorschlagen, nämlich Duterte und seine Verbündeten.“ Daraus lasse sich bereits „zur Hälfte erraten, dass das ein Desaster für die Philippinen wird“.
Warum diese Eile?
Der Bischof hofft auf einen Prozess „ohne Überstürzung“: „Die wollen noch dieses Jahr eine Volksabstimmung. Aber dann gäbe es nicht genug Zeit zum Konsultieren und Diskutieren. Warum diese Eile?“ Er habe den „starken Verdacht, dass man die Wahlen von 2019 vermeiden will, um an der Macht zu bleiben“.
Leider werde der Kongress von Duterte kontrolliert: „Seine Mitglieder repräsentieren nicht mehr das Volk, sondern ihre eigenen Familien und einige politische Interessen. Sie haben nicht das Wohl der Menschen und der Nation im Sinn. Man kann ihnen nicht trauen.“
Lieber die wirklichen Probleme des Landes angehen
Statt über Föderalismus zu reden, sollte der Kongress aus der Sicht des Weihbischofs der Hauptstadt „die wirklichen Probleme des Landes angehen“. Dazu zählt er „die galoppierende Inflation, den Preisanstieg bei Waren des täglichen Bedarfs, die Schwächung der demokratischen Institutionen und die Atmosphäre der Illegalität, die durch die Morde an Armen, an Priestern und Aktivisten entstanden ist“.
(fides – sk)
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