Syrien: Gratis ins Krankenhaus dank Kardinal Zenari
Ziel der Initiative „Offene Krankenhäuser“ ist es, in drei Jahren mindestens 40.000 Kranke gratis zu behandeln, berichtet die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“. Miteinbezogen sind drei private gemeinnützige Kliniken in Damaskus und Aleppo. Als Förderer tritt das vatikanische Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen auf. Das Geld kommt unter anderem von der US-amerikanischen „Papal Foundation“, der Stiftung der römischen Gemelli-Klinik und zahlreichen Kleinspendern.
Die Initiative war angesichts einer beispiellosen Gesundheitskrise notwendig: 2016 erhielten mehr als elf Millionen Menschen in Syrien, 40 Prozent davon Kinder, keine ausreichende medizinische Versorgung. Allein in Aleppo hatten zwei Millionen Bürger keinen Zugang zu Krankenhäusern.
UNO: Vier Fünftel der Menschen in Syrien leben dauerhaft in großer Armut
Den Vereinten Nationen zufolge leben in Syrien im achten Jahr des Krieges mehr als vier Fünftel der Menschen dauerhaft in großer Armut. Die Arbeitslosenquote liegt bei 57 Prozent, rund 12 Millionen Menschen sind ohne jedes Einkommen. In den letzten fünf Jahren ist die Lebenserwartung in Syrien um 15 Jahre für Männer und um zehn Jahre für Frauen gesunken. Jedes zweite der öffentlichen Krankenhäuser und Erste-Hilfe-Zentren ist außer Betrieb, und fast zwei Drittel der Beschäftigten im Gesundheitswesen haben das Land verlassen.
Der Konflikt hat die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen und medizinischer Behandlung erhöht und zu langen Wartelisten in den übrigen Einrichtungen geführt. Die Krise trifft vor allem die ärmsten Bevölkerungsgruppen, insbesondere chronisch Kranke, Behinderte, ältere Menschen und Kinder. Ihre Familien können sich selbst die kleinsten Betreuungsformen nicht leisten.
(or – gs)
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