Ägypten: Mord am Abt, 400 Zeugen werden gehört
Der Bischof war Ende Juli an einem Sonntagmorgen in einer Blutlache liegend im Makarios-Kloster aufgefunden worden, dessen Abt er war. Vor den Ermittlern sollen nicht nur die Mönche und Mitbrüder des Toten aussagen, sondern auch Arbeiter und Vertrauenspersonen, die das Kloster gewöhnlich besuchten. Bisher gebe es allerdings keinen Tatverdächtigen, teilte die koptisch-orthodoxe Kirche mit.
Von St. Makarios ging eine wichtige Klosterreform aus
Das Makarios-Kloster liegt in der Sketischen Wüste rund 100 Kilometer nordwestlich von Kairo. Gegründet 360, wurde es 1969 neu belebt und danach in kurzer Zeit zum Modell einer großangelegten koptischen Klosterreform, die viele weitere Gemeinschaften nachzog. Im Mittelpunkt stand die Verbindung zwischen der asketischen Strenge der Wüstenväter und den neuen technologischen Möglichkeiten. Der Zustrom von Novizen war beständig, heute leben rund 150 Mönche im Kloster.
Ehrgeizige Landwirtschafts- und Bewässerungsprojekte machten aus Sankt Makarios eine grüne Oase in der Wüste. Die wissenschaftliche Forschung sicherte der Bibliothek des Klosters einen einzigartigen Status, Übersetzungs- und Publikationstätigkeit wurden zum Ausdruck der Erneuerung der koptisch-orthodoxen Kirche, der rund zehn Prozent der Einwohner Ägyptens angehören.
(fides/Vatican News – gs)
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