Theologe: Missbrauchsdebatte Teil innerkirchlicher Kämpfe
Die jüngsten Berichte zu Missbräuchen in der US-amerikanischen Kirche hätten eine Delegitimierung der Kirchenleitung und ein Machtvakuum bewirkt. Es sei aber illusorisch, zu glauben, dass ein Rücktritt aller US-Bischöfe die Lösung sei. In den USA werde erwartet, dass Franziskus legislative und exekutive Maßnahmen ergreife, und Bischöfe zur Rechenschaft ziehe. Faggioli bezeichnete den Papst als Vorstandsvorsitzenden, der seine Manager entlassen könne.
Der Missbrauchsbericht aus dem US-Bundesstaat Pensylvania dokumentiert Anschuldigungen sexueller Vergehen von mehr als 300 Priestern und belastet mehrere Bischöfe. Auch der Donald Wuerl, Erzbischof von Washington, war unter Druck geraten. Wuerl habe sich als Bischof von Pittsburgh zwar mit dem obersten Vatikangericht angelegt, um die Suspendierung eines übergriffigen Priesters durchzusetzen, andererseits habe er auch an der Vertuschung einiger Fälle mitgewirkt.
(kap – bw)
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