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Theologe: Missbrauchsdebatte Teil innerkirchlicher Kämpfe

Der Theologe Massimo Faggioli hat die Debatte über Missbrauchstaten katholischer Priester in den USA als „Kulturkampf“ innerhalb der Kirche bezeichnet. Insbesondere ultrakonservative Katholiken nutzten den Skandal, um Papst Franziskus, nahestehende Bischöfe und Kardinäle zu attackieren, sagte Faggioli der Internetseite „Vatican Insider“ am Donnerstag.

Die jüngsten Berichte zu Missbräuchen in der US-amerikanischen Kirche hätten eine Delegitimierung der Kirchenleitung und ein Machtvakuum bewirkt. Es sei aber illusorisch, zu glauben, dass ein Rücktritt aller US-Bischöfe die Lösung sei. In den USA werde erwartet, dass Franziskus legislative und exekutive Maßnahmen ergreife, und Bischöfe zur Rechenschaft ziehe. Faggioli bezeichnete den Papst als Vorstandsvorsitzenden, der seine Manager entlassen könne.

Der Missbrauchsbericht aus dem US-Bundesstaat Pensylvania dokumentiert Anschuldigungen sexueller Vergehen von mehr als 300 Priestern und belastet mehrere Bischöfe. Auch der Donald Wuerl, Erzbischof von Washington, war unter Druck geraten. Wuerl habe sich als Bischof von Pittsburgh zwar mit dem obersten Vatikangericht angelegt, um die Suspendierung eines übergriffigen Priesters durchzusetzen, andererseits habe er auch an der Vertuschung einiger Fälle mitgewirkt.

(kap – bw)
 

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24. August 2018, 10:27