Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte steht wegen seines gewaltsamen Anti-Drogen-Kampfes in der Kritik Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte steht wegen seines gewaltsamen Anti-Drogen-Kampfes in der Kritik  

Philippinen: Friedliche Anti-Drogen-Kampagne der Kirche

Eine friedliche Antwort finden auf die gewaltsame Anti-Drogen-Kampagne der philippinischen Regierung: Das ist das Ziel des argentinischen Missionars Pater Luciano Airel Felloni. Er will Drogenabhängige wieder in die Gesellschaft integrieren und das Versagen der Regierung im Kampf gegen Drogen damit ausgleichen.

Zahlreiche Priester und Ordensleute haben auf den Philippinen Rehabilitations- und Genesungsprogramme für Drogenabhängige gegründet. Pater Felloni lebt seit 20 Jahren auf den Philippinen und kämpft in seiner Pfarrei im Bistum Novaliches nahe der Hauptstadt Manila gegen die gewaltsame Anti-Drogen-Kampagne der Regierung.

„Wir haben uns gefragt, was wir auf unsere eigene kleine Art und Weise tun können, um eine Kampagne gegen Drogen zu unterstützen – zur Verteidigung der Würde des Menschen und zum Wohle der Gemeinschaft“, sagte Pater Felloni dem vatikanischen Fidesdienst. Vor fast zwei Jahren stieg die Zahl der in seiner Gemeinde getöteten Drogenverdächtigen stark an. Deswegen begann er, mit örtlichen zivilen Führern zusammenzuarbeiten, und gründete ein ambulantes Rehabilitationsprogramm in seiner Gemeinde.

Mehrheit der Betroffenen ist arm 

 

Zunächst habe die Polizei dem Projekt feindselig gegenübergestanden, und auch die Drogenabhängigen seien skeptisch gewesen. Innerhalb eines Jahres wuchs die Zahl der betreuten Personen auf 40 Personen an, mittlerweile sei das Vertrauen in das Projekt gewachsen. Die Mehrheit der Betroffenen sei arm und könne sich keine privaten Rehabilitationsprogramme leisten. Ihnen will Pater Felloni helfen, „ein gutes Leben zu führen“.

Kirche fordert friedlichen Ansatz im Kampf gegen Drogen


Präsident Rodrigo Duterte führt seit seiner Wahl vor zwei Jahren eine rigorose Anti-Drogen-Kampagne durch. Er mobilisierte die Sicherheitsbehörden, das Drogenproblem im Land gewaltsam zu lösen. Von Seiten der Kirche wird dieses Vorgehen, das der Bevölkerung Angst einjagt, heftig kritisiert: Laut Fidesdienst sind seit Beginn der Präsidentschaft Dutertes jeden Tag durchschnittlich 33 Menschen von der Polizei getötet worden – insgesamt mehr als 4.500 Drogenverdächtige. Die katholische Kirche hat die Regierung mehrmals aufgefordert, ihren Ansatz im „Krieg gegen Drogen“ zu ändern: Statt zu töten, sei es der richtige Weg, den Betroffenen eine zweite Chance zu geben.
 

(fides - bw) 

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10. August 2018, 11:22